Exklusives Markenranking Maschinenbauer sind die erfolgreichsten Mittelständler

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Otto Bock und Peri

Der Philip von dem Bussche, Chef des Saatgutanbieters KWS Saat, hat das Unternehmen strategisch sehr gut aufgestellt, bietet eine breite Produktpalette. KWS konnte alle Marken-Performance-Indikatoren steigern. Quelle: Presse

Otto Bock

Beinprothesen, Rollstühle, Bandagen – alles Furchterregende, was eigentlich niemand sehen will, präsentiert der Duderstädter Hersteller Otto Bock lifestylemäßig, auf Dauer und äußerst erfolgreich am Potsdamer Platz in Berlin. Mehr als eine halbe Million Menschen besuchten bereits das multimediale "Science Center Medizintechnik" der Niedersachsen. Ihr Claim: "Begreifen, was uns bewegt". Ein weiteres Center des internationalen Unternehmens soll 2017 in Brooklyn/New York eröffnen.

Erst vor zwei Jahren hat der geschäftsführende Gesellschafter Hans Georg Näder die Marke einschließlich des Logos – der Unterschrift des Firmengründers – neu gestaltet. Die Kernbotschaft lautet jetzt: Lebensqualität und Unabhängigkeit für Menschen mit Handicap.

Das klingt positiv, macht neugierig und führte zu Platz vier im Ranking. Eine Leistung für ein Unternehmen, das man auch ausschließlich mit Schmerz und Leid verbinden könnte.

Otto Bock ist ein typischer Vertreter der Hidden Champions, deren Markenprofil eng mit der Gründerpersönlichkeit verbunden ist. Otto Bock ist der Großvater Näders, der das Unternehmen seit fast 30 Jahren leitet: "Wir wollen das Thema zum Beispiel durch unser Engagement bei den Paralympics in die Mitte der Gesellschaft bringen und so unser Profil schärfen."

Bilder von leidenschaftlichen Sportlern, deren Behinderung die Zuschauer manchmal erst auf den zweiten Blick erkennen – das funktioniert weltweit, dazu verbunden mit der Assoziation deutscher Wertarbeit. Der Umsatz der Otto-Bock-Gruppe kletterte auf mehr als eine Milliarde Euro, der Auslandsanteil liegt wie bei vielen deutschen Weltmarktführern über 80 Prozent.

Peri

Peri ist als Spezialist für innovative Gerüst- und Schalungssysteme in jedem größeren Bauunternehmen weltweit ein Begriff. Aktuell kommt der 1969 gegründete Bauzulieferer aus dem schwäbischen Weißenhorn zum Beispiel bei der Errichtung der mächtigen neuen Schleusenanlagen für den Panamakanal zum Einsatz.

Gut fünf Jahre waren Alexander Schwörer, 39, und sein Bruder Christian, 37, schon im Management des Weltmarktführers tätig, als ihr Vater Artur 2009 starb. Dass sie nicht nur die Tradition pflegen, sondern auch manches der Zeit anzupassen hatten, war den Brüdern klar. "Früher war das Unternehmen stark von der Person meines Vaters geprägt", sagt Christian Schwörer: "So wie wir alte Strukturen im Unternehmen hinterfragen und ändern mussten, so müssen wir auch die Grundüberzeugungen und Werte des Unternehmens hinterfragen, zum Teil neu definieren und formulieren."

Gleichzeitig sollen aber auch die neuen Mitarbeiter, die den Vater gar nicht mehr kennengelernt haben, die besten Seiten des Gründergeistes verspüren. Für de Crignis haben die Peri-Brüder als Umsatzmilliardäre das klassische Problem von Nachfolgern: "Die Firmen wachsen bis zur Größe von Konzernen, aber gleichzeitig müssen die neuen Strukturen schnellstens mit den Werten des alten Unternehmens gefüllt werden." Sonst verliert die Marke.

Zunächst wollen die Schwörers die Marke Peri "noch stärker als Komplettanbieter verankern", sagt Christian Schwörer: "Wir liefern nicht nur ein Produkt, sondern als Dienstleister der Bauunternehmen die Lösung zum kompletten Problem." Bis 2016 geben sich die Schwörer-Brüder, um Marke und Wertemanagement "ohne Bruch mit der Historie unseres Familienunternehmens fit für die Zukunft zu machen".

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