Beste Mittelstandsdienstleister Welche B2B-Dienstleister der Mittelstand bevorzugt – und welche nicht

Der Showroom Lab3 des im Ranking zweitplatzierten Büromöbelanbieters Inwerk. Quelle: PR

Von Berufsbekleidung bis Zeiterfassung: Unternehmen sind auf Dutzende Dienstleister angewiesen. Eine Exklusivumfrage zeigt, wen deutsche Mittelständler positiv beurteilen – und von welchen Branchen sie sich eher schlecht bedient fühlen.

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Die Konzepte, mit denen Certeo und Inwerk Büromöbel vertreiben, sind extrem unterschiedlich – und beide erfolgreich. Der Stuttgarter Anbieter Certeo, der zur Takkt-Unternehmensgruppe und damit zum Duisburger Familienkonzern Haniel gehört, bedient seine Kunden fast ausschließlich über seine Onlineplattform. Certeo-Fachkräfte beraten außerdem am Telefon und stellen eine Vorauswahl aus den 80.000 angebotenen Produkten zusammen. Vor der Komplettbestellung per Mausklick lassen sich Möbel auch zum Testen ordern. „Unsere Zielgruppe“, beschreibt Takkt-Chefin Maria Zesch die Certeo-Kundschaft, „weiß aber in der Regel schon genau, was sie will.“

Wer hingegen bei Inwerk kauft, muss die Vorstellung, wie die Büroetage künftig möbliert werden soll, oft noch entwickeln. Solche Kunden wünschen Beratung und Anfassbares. Das bietet Inwerk auf 3500 Quadratmetern am Hauptstandort in Meerbusch bei Düsseldorf, und auf 2500 Quadratmetern im 2021 bezogenen hochmodernen Lab3 in Biebertal bei Gießen. Die beiden Showrooms seien „die größten Büromöbelausstellungen in Deutschland“, sagt Mitgeschäftsführer Jan Kegelberg.

Inwerk und die Certeo-Plattform, in die Zesch 2022 den bisherigen Takkt-Onlineshop bueromoebelonline.de integriert hat, sind die beliebtesten Büroausstatter der mittelständischen Unternehmen in Deutschland. Das zeigt die Exklusivumfrage „Beste Mittelstandsdienstleister“, die das Kölner Marktforschungsinstitut ServiceValue seit 2015 erstellt. 2023 hat Certeo die Nase vorn im Wettbewerb um die Sympathie der Geschäftskunden, die nach Rechnung des Industrieverbands Büro und Arbeitswelt jedes Jahr rund 2,5 Milliarden Euro für Büromöbel ausgeben.

Siegel

Zu 541 Dienstleistern aus 42 „Business to Business“ (B2B)-Branchen hat ServiceValue über 16.000 Führungskräfte, Einkäufer und Dienstleistungsnutzer online befragt (siehe Tabelle). Oft sind es internationale Konzerne, die Bestbewertungen seitens des Mittelstandes bekommen. Im mittelständisch strukturierten Gebäudedienstleistungsmarkt etwa siegt wieder die deutsche Tochter des dänischen ISS-Konzerns. Bei Onlinegeschäftskonten präferiert der deutsche Mittelstand mit Qonto die Tochter einer jungen Bank aus Paris. Unter den Callcenter-Betreibern löst die Deutschlandtochter der britschen Capita-Gruppe die zuletzt führenden französischen Anbieter Webhelp und Sitel ab.



Beim neuen Top-Thema Zeiterfassung hingegen, dem sich aufgrund der EU-Rechtsprechung nun die meisten Unternehmen stellen müssen, hat HRworks aus Freiburg vor dem größeren Anbieter Clockodo mit Hauptsitz in Unna Platz eins errungen. Manche Sieger im Dienstleister-Ranking sind relativ gesehen Verlierer. Obwohl Certeo und Inwerk in ihrem Metier am besten abschneiden und auf Zustimmungswerte von 63,4 und 62,1 Punkten kommen, liegen sie unter dem Durchschnittswert aller Unternehmen von genau 66 Punkten. Der Durchschnitt der Büromöbelsparte insgesamt liegt lediglich bei 58,5 Punkten (alle Branchen: 65,6 Punkte). Viel Luft nach oben also.



Zur Methode

Nur bei Kassensystemen, Co-Working-Anbietern und Berufsbekleidung stufen die Mittelständler Zufriedenheit und Leistungserbringung noch negativer ein. ServiceValue-Chef Claus Dethloff konstatiert, die Schlusslichter seien „mit kleinen Veränderungen dieselben wie im Vorjahr“, und rät: „Die Unternehmen dieser Branchen sollten sich fragen, warum die Kunden sie in der konkreten Zusammenarbeit weniger positiv wahrnehmen und wie sie ihren Vertrieb noch stärker an den Bedürfnissen der Geschäftspartner ausrichten können.“ Möbelexperte Kegelberg versucht es mit Innovation und Kreativität. Mehr als 100 Patent-, Marken- und Designeintragungen von Inwerk bestätigen das.

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Möbel von 80 Herstellern verkauft Inwerk über Onlineshop, Telefon sowie über Beratung in den Showrooms und bei Kunden vor Ort. 40 Prozent der 50 Millionen Euro Jahresumsatz erzielt das Unternehmen mit selbst entwickelten Möbeln der Eigenmarke Inwerk. „Unsere Produktentwicklung beschäftigt sich täglich mit der Frage, wie Büros heute und morgen konzipiert sein müssen“, sagt Manager Kegelberg. Sein Eindruck: „Neben Homeoffice und Co-Working-Space wird das Präsenzbüro seine Schlüsselrolle für den informellen Austausch und für soziale Kontakte behalten – als Kitt für die Mitarbeitenden und die Unternehmenskultur.“

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