Das zur Rethmann-Gruppe gehörende Entsorgungsunternehmen Remondis will das Duale System Deutschland (DSD) und dessen Marke „Der Grüne Punkt“ kaufen. Das geht aus Unterlagen hervor, die der WirtschaftsWoche vorliegen. DSD ist Marktführer bei der Lizenzierung von Verpackungen: Hersteller müssen DSD eine Gebühr dafür bezahlen, dass Verbraucher deren Verpackungen später über den gelben Sack oder die gelbe Tonne entsorgen können. Diese Verpackungen werden zum Beispiel mit dem Grünen Punkt gekennzeichnet.
Remondis sammelt Verpackungen auch aus der gelben Tonne ein und verwertet diese. Die Fusion könnte deshalb kartellrechtlich schwierig sein, heißt es in der Branche. Laut einem Gutachten, das der WirtschaftsWoche vorliegt, hat DSD jedoch keine marktbeherrschende Stellung. Es sei davon auszugehen, „dass das Bundeskartellamt das erwogene Zusammenschlussvorhaben nicht untersagen würde“, so die Gutachter.
Die Haupteigentümer von DSD, die Private-Equity-Unternehmen HIG Capital und Blubay, wollen ihre Anteile Mitte des Jahres verkaufen. „DSD befindet sich in Gesprächen mit mehreren interessierten Investoren aus unterschiedlichen Bereichen“, bestätigte ein DSD-Sprecher. Zu den Interessenten sollen nach Informationen der WirtschaftsWoche neben Remondis auch Finanzinvestoren zählen. Der mögliche Kaufpreis soll bei rund 100 Millionen Euro liegen, heißt es in Branchenkreisen.
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