Aufbruch in den Daten-Raum Wie Virtual-Reality-Brillen die Arbeit verändern

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Problemfall „Kaffeemaschine“

Fehler zwar nicht gänzlich vermeiden, aber zumindest schneller beheben, das will die Bahn mit einem weiteren Einsatzszenario für Cyber-Brillen. Mit der Digitalagentur 3Spin aus Darmstadt haben die Bahner ein Servicekonzept entwickelt, das Microsofts Hololens-Brille nutzt. Sie kann simulierte Bilder über Linsen ins Sichtfeld der Nutzer einblenden – Mixed Reality genannt.

Die Technik soll es universell geschulten Technikern erlauben, bei Störungen im Zug unterwegs zuzusteigen und kleinere Technikprobleme noch während der Fahrt zu reparieren. Statt für jede Wartungsaufgabe auf die Spezialisten im Betriebswerk warten zu müssen, bekommen die rollenden Techniker ihre Montageanweisungen von der Hololens ins Sichtfeld eingeblendet und können sie Schritt für Schritt abarbeiten.

Als eines der ersten Wartungsprogramme hat das DB-Team ausgerechnet eine Reparaturanleitung für die Kaffeemaschine im ICE-Bistro entwickelt. Viel Aufwand für ein vermeintliches Low-Tech-Gerät. Doch die Bahner versprechen sich viel vom Einsatz der Cyber-Brille: „Nicht bloß, dass das Angebot für die Passagiere nicht stimmt, bisher führen auch Ausfälle von relativem Kleinkram dazu, dass der komplette Zug in die Werkstatt muss und für die nächste Verbindung fehlt“, erklärt Martin Respondek, der das Projekt im Ideenlabor der Bahn mitentwickelt hat.

Vom Schlage „Kaffeemaschine“, gebe es hunderte kleine Probleme, die im Zugbetrieb auftreten könnten und großen Arbeitsaufwand verursachten, sagt Bahn-Mann Respondek. „Wo immer sinnvoll, wollen wir dazu nun Reparaturanweisungen für mobile Techniker entwickeln.“ Das soll der Bahn weniger Standzeiten, Wartungsaufwand und -kosten bescheren und den Reisenden pünktlichere Züge und besseren Service.

Nicht bloß virtuell, sondern ganz real.

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