Automatisierung im Service-Sektor „Roboter sind für den Einsatz am Kunden komplett unpraktisch“

Immer häufiger kommen Roboter im direkten Kontakt mit Menschen zum Einsatz, auch außerhalb von Fabriken. Im Service-Sektor ist die Kritik aber mitunter vernichtend – und Kunden akzeptieren die Humanoiden nur begrenzt.

Roboter Robby Pepper Quelle: AP
Die Gäste sind begeistert. „Er ist wie eine echte Person, er ist wirklich gut“, sagt etwa Mihail Slanina aus Moldau nach einer der ersten Schichten Robbys. „Er spricht, er hat mir sogar die Hand geschüttelt.“ Quelle: AP
Entwickelt wurde Robby von der japanischen Firma Softbank Robotics Quelle: AP
Die Verwendung von Robotern für Service-Aufgaben in Bereichen wie dem Tourismus kann die menschlichen Beschäftigten entlasten Quelle: REUTERS
Der Verband der Robotik-Industrie und Robotik-Forschungsinstitute ITR mit Sitz in Frankfurt rechnet damit, dass der Verkauf von professionellen Service-Robotern bis 2020 jedes Jahr um 20 bis 25 Prozent wächst. Im vergangenen Jahr wurden rund 79.000 Exemplare abgesetzt. Sie kommen nicht nur wie Robby für Informationszwecke zum Einsatz, sondern auch für Sicherheitsaufgaben, Reinigung, Medizin oder in der Logistik. Quelle: REUTERS
„Abgesehen davon, dass man die Kunden mit der technischen Neuerung vertraut macht, ist die aktuelle Verwendung von Robotern für den Einsatz am Kunden komplett unpraktisch und sehr einfach, weil die Vertreter der Künstlichen Intelligenz zu dumm sind für alles, was über die Zeit und das Wetter hinausgeht“, sagt Richard Windsor, Technologie-Experte aus London. Quelle: REUTERS
Die aktuellen Grenzen der Humanoiden würden auch von der Tatsache belegt, dass die beiden Hersteller der aus Expertensicht besten Systeme für Künstliche Intelligenz, Google Assist und das chinesische DuerOS, derzeit keine solchen Roboter bauten, sagt Windsor. Er erwartet, dass die heutigen Roboter verschwinden werden, wenn der Reiz des Neuen verflogen sei - um dann wieder aufzutauchen, wenn die Technologie besser sei. Dazu müsse man jedoch noch viele Daten sammeln. Quelle: AP
Giorgio Metta, stellvertretender wissenschaftlicher Direktor des italienischen Technologieinstituts IIT, sagt, der wirkliche Nutzen werde erst ins Spiel kommen, wenn die Service-Roboter Dinge aufheben und selbstständig Objekte bewegen können, wenn sie etwa kleine Gegenstände in Zimmer oder Unterlagen in andere Büros bringen können. Quelle: AP
Die öffentliche Akzeptanz ist dabei ein wichtiger Faktor. Während sich die Menschen in Japan oder den USA schon etwas an den Kontakt mit Robotern in Einkaufszentren oder im Service gewöhnt haben, ist das Experten zufolge in Europa noch nicht so ausgeprägt. In Schottland etwa musste Fabio, ein Bruder von Robby, wieder stillgelegt werden. Die Kunden in dem Lebensmittelladen waren nicht bereit, mit Fabio zu interagieren. Quelle: AP
Das Autohaus Cayu in Brescia hat einen weiteren Verwandten Robbys aus der Softbank-Familie angestellt Quelle: AP
„In unserer Branche sehe ich allerdings nicht, dass der menschliche Aspekt, Empathie und der Wohlfühlfaktor von einer Maschine ersetzt werden“, sagt Andreas Barchetti, Manager des Autohauses. Es gehe darum, dass der Roboter die Menschen anziehe, wiederkehrende Informationsaufgaben übernehme und eine Aura von technischem Fortschritt schaffe. Doch um Autos zu verkaufen, braucht man laut Barchetti „natürlich noch immer uns Insider aus Fleisch und Blut.“ Quelle: AP
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