Fachkräftemangel Neun Tipps für die Suche nach IT-Talenten

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Firmenwagen oder Flexibilität? Beides!

5. Der Firmenwagen ist noch nicht vom Tisch
Die 3000 Euro, die der Empfehlende bekommt, sind dem Bewerber allerdings im Zweifel egal. Es kommt darauf an, was das Unternehmen ihm bieten kann. „Man hört ja oft, den Bewerbern wären Statussymbole wie ein Firmenwagen nicht mehr wichtig“, sagt Younosi, „das kann ich nicht pauschal unterschreiben.“ Aber mit einem Firmenwagen sei es noch lange nicht getan. „Die gefragten Talente wollen noch ein paar Dinge obendrauf haben“, erklärt er. Dafür hat Younosi eine Liste: Feedback, Flexibilität, E-Bike, Bahnticket - die beiden letzteren für den Fall, dass der Angestellte keinen Firmenwagen haben möchte.

6. Konzentration auf die Großstädte
In Städten, die weniger als eine Million Einwohner haben, ist es laut Günthner besonders schwierig, einen Experten zu finden. Grund sei nicht der Mangel an E-Bikes oder Bahntickets. Die meisten seien schlicht fest angestellt und das in der Regel in großen Städten. „Viele Firmen haben ihre IT-Abteilungen nach Berlin, München, Hamburg oder Köln ausgelagert“, sagt Günthner von Paltron. Dort seien die Experten zu finden. „Die Besten befinden sich natürlich in Beschäftigung und gehen nicht selbst auf Stellensuche.“

7. Freiheit und Flexibilität sind das A und O
Wer sich als der bessere Arbeitgeber präsentiert, kann die Top-Talente abwerben. Doch worauf kommt es eigentlich an? Cawa Younosi von SAP meint, dass nicht die Arbeiter sich an ein Unternehmen anpassen müssen, sondern die Arbeit an das Leben. Dazu gehöre ein Wechsel von Vollzeit auf Teilzeit und wieder zurück. Aber auch, dass Mitarbeiter arbeiten können, wann und wo sie wollen. Flexibilität sei entscheidend. „Wer das heute noch nicht verstanden hat, der wird die besten Leute in der IT nicht mehr bekommen“, sagt Günthner.

8. Mitgestaltungsmöglichkeiten bieten
Auch Ursula Frank von dem Unternehmen Beckhoff Automation wirbt mit flexiblen Arbeitszeiten, mit Freiräumen und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Doch ihr eigentliches Erfolgsrezept hat nichts mit einem Firmenwagen oder anderen Extras zu tun. „Unsere IT-Experten und Ingenieure arbeiten an neuen Technologien. Das macht gerade den Entwicklern großen Spaß“, erklärt sie. Ihren Mitarbeitern sei es wichtig, in dem Bereich zu arbeiten, der sie auch wirklich interessiert und Ideen umsetzen zu dürfen.

9. Gute Personalwerbung muss nicht teuer sein
Nicht jeder Arbeitgeber kann mit der Größe von Amazon und SAP mithalten. Fragt man Cawa Younosi von SAP, ist das auch nicht nötig, um Talente zu bekommen. „Die Unternehmen müssen einfach attraktiver werden“, sagt er. Mitarbeiter sollten das Gefühl haben, dass es auch um sie als Person geht und nicht nur um den Umsatz. Ein Unternehmen, das so eine Mentalität über Social-Media-Plattformen kommuniziert, hat gute Chancen auf talentiertes Personal. Aber auch kleine Extras, wie zum Beispiel die Möglichkeit, in der Kantine auch ein Abendessen zu bestellen, erhöhen die Zufriedenheit der Mitarbeiter. Oder: „Wir haben Mitarbeiter in der Mittagspause im Fitnessraum tanzen lassen. Musik an los geht es“, sagt Younosi. „Gute Personalwerbung muss nicht teuer sein.“

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