Globalisierung Brutale Konkurrenz in China

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Roboter auf dem Vormarsch

Industrieroboter in China 2005 Quelle: AP

Dennoch gehen ihre Geschäfte gut. Anlagen im Wert von 15,5 Milliarden Euro haben deutsche Unternehmen 2011 nach China geliefert, ein Plus von 28 Prozent. Das Reich der Mitte ist der wichtigste Exportmarkt für die Hersteller aus Deutschland. Vor allem das Geschäft mit Industrierobotern boomt. In diesem Segment konnten die Deutschen ihren Absatz in China 2011 um 300 Prozent steigern. Grund: Quer durch alle Branchen rationalisieren die chinesischen Unternehmen ihre
Fertigung und setzen dabei auf Automatisierung.

Der taiwanische Hersteller Foxconn, der in China für Apple produziert, will in den nächsten Jahren rund eine Million Roboter für seine chinesischen Fabriken anschaffen. Auch der Autohersteller Chery will seine Fertigung automatisieren.

Wohnungsmodelle in China Quelle: dpa

Landmaschinen gefragt

Zusätzlich bescheren die Umwälzungen in der Landwirtschaft den deutschen Maschinenbauern steigende Umsätze. Nach wie vor strömen die Chinesen vom Land in die Städte und lassen ihre Äcker und Wiesen zurück. Diese werden nun zu größeren Höfen zusammengelegt und häufig von externen Dienstleistern bewirtschaftet, die dafür leistungsfähige Landmaschinen benötigen. Um 70 Prozent konnten deutsche Hersteller von Mähdreschern, Pflügen oder Kartoffelerntemaschinen ihren
Absatz in China 2011 steigern.

Noch sind die Auftragsbücher der deutschen Maschinenbauer gut gefüllt. Doch im laufenden Jahr wird die Dynamik nachlassen, erwartet Stephanie Heydolph,
Chinarepräsentantin des Verbands der Deutschen Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA). Dennoch dürfte der Absatz in China 2012 um 15 Prozent wachsen.

Mehr für den Endkunden

Auch beim Heizungsbauer Viessmann rechnet man mit einem schwächeren Geschäft im laufenden Jahr. Bisher bekam das Unternehmen einen Großteil seiner Aufträge von Bauträgern, die schon mal 4000 Wohnungen en bloc bauen, die alle ein Gaswandgerät brauchen. Mit dem derzeit stagnierenden Immobilienmarkt dürfte in diesem Segment die Nachfrage nachlassen. Viessmann will in China darum künftig mehr Geschäfte eröffnen, um direkt an den Endkunden zu verkaufen.

Einen Einbruch beim Chinageschäft erwartet niemand unter den Deutschen. Dazu wächst die Wirtschaft des Riesenreichs immer noch zu stark. Vorbei ist es jedoch
mit den hohen zweistelligen Wachstumsraten. „Das gibt den deutschen Firmen ein wenig Zeit, die Dinge zu sortieren, die während des ganz großen Booms liegen geblieben sind“, sagt Höhn vom German Centre.

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