Gründerszene Was Maschinenbau-Start-ups von IT-Gründungen trennt

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Messe-Besuch als Durchbruch

Am Ende finden sie drei Zulieferer in Bremen und siedeln ihre Werkstatt deshalb auch dort an. Auf dem Gelände einer ehemaligen Wollfabrik in Bremen-Blumenthal können sie zur Untermiete bei der Firma Brewa 150 Quadratmeter beziehen. Doch um den Prototyp aufbauen und vor allem Testen zu können, benötigen sie Werkzeuge und vor allem eine eigene kleine Förderkette – noch mehr Kosten.

Also muss ein Partner her.

Teil 4: Die ersten Kunden

Die finanzielle Förderung eines jungen Unternehmens ist das eine, Kontakte zu potenziellen Kunden das andere. Sie zieht es auf die Hannover Messe, die weltweit wichtigste Industriemesse – aber nicht als einfache Besucher, sondern als Aussteller.

Gründertypen: So ticken junge Unternehmer rund um den Globus

Die Messe ermöglicht es Start-ups, sich mit geringem Aufwand und Kosten in einer eigenen Halle potenziellen Investoren, Kunden und Partnern zu präsentieren. „Es war ein ausdrücklicher Wunsch aus der Industrie, dass wir die Schwellen für kleine Unternehmen senken und ihnen Raum für die Präsentation ihrer Ideen zu geben“, sagt Jochen Köckler, Vorstandsmitglied der Deutschen Messe AG. „Junge Unternehmen sind schnell und innovativ, aber oft fehlt es ihnen an Geschäftserfahrung, Finanzierung und Strategie.“ Der Bereich „Young Tech Enterprises“ biete den Start-ups daher auch hervorragende Vernetzungschancen und Beratung.

115 Start-ups hatten auf der diesjährigen Messe im April ihre Chance gesucht. Messe-Chef Köckler ist zuversichtlich, dass diese Zahl auch 2017 erreicht wird – auch wenn er noch keinen konkreten Anmeldestand für die kommende Messe nennen will.

Für Brige hat sich der Schritt gelohnt: Die Gründer kamen mit großen Förderanlagenherstellern ins Gespräch, aber auch mit Unternehmen, die selbst ein Problem mit schmutzigen Förderketten haben. Viele davon kommen aus dem Bereich der Oberflächen-Veredelung – beim Lackieren oder Pulverbeschichten müssen die Teile sauber sein. Einige der Firmen unterstützen das junge Unternehmen bis heute.

Dennoch war der Gang auf die Hannover Messe nicht ohne Risiko. „Wir haben uns auf der Messe angemeldet, ohne eine fertige Maschine zu haben“, sagt Simeitis. Sprich: Hätte sich der Prototyp in der Testphase als Flop erwiesen, wären die potenziellen Interessenten wohl wieder abgesprungen. Und ohne Aufträge und Unterstützung aus der Industrie hätten die beiden Gründer umplanen müssen.

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