Die Nervosität der Behörden ist verständlich: Schließlich gilt es nicht nur Obama zu schützen sondern auch eine ganze Reihe anderer Spitzenpolitiker. Die Halle selbst wird mit 3000 Menschen bis auf den letzten Platz gefüllt sein. „Es hatten sich noch viel mehr angemeldet“, sagt Köckler. „Ein US-Präsident hat eben eine ganz andere Wahrnehmung – jeder kennt ihn.“ So dürfen Aussteller, die das Gros der Gäste am Eröffnungsabend stellen, diesmal nur drei statt ansonsten fünf Personen mitbringen. Alle müssen sich jedoch besonderen Sicherheitsmaßnahmen unterziehen. „Das ist vergleichbar wie im Flughafen“, beruhigt Köckler. Es wird also Identitäts- und Gepäckkontrollen geben sowie eine Sicherheitsschleuse.
Auch Aussteller und Besucher der Messe werden die Besonderheit des Obama-Besuchs zu spüren bekommen. Schon ab Sonntagfrüh werden die Hallen 3, 9 und 11, die Obama zusammen mit Kanzlerin Merkel am Montagmorgen besuchen wird, für alle aus Sicherheitsgründen komplett gesperrt. Erstmals gibt es auch vor diesen Hallen eine Sicherheitsschleuse, die alle passieren müssen, die während des Rundgangs in die Hallen wollen.
Welchen Messestand Obama und Merkel besuchen werden, wird derzeit noch verhandelt. Wegen der großen Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit hatten sich hier viel mehr Unternehmen beim Bundeskanzleramt beworben als in den Vorjahren. Als sicher gilt, dass beide den Gemeinschaftsstand der USA in der Halle 3 besuchen werden.
Nach dem Obama-Besuch am Montagvormittag kehrt dann aber auch schnell wieder die übliche Messeroutine ein: Die Torbögen zum Aufspüren von gefährlichen Gegenständen vor den drei Hallen werden wieder abgebaut, anschließend kann auch jeder ohne Lichtbildausweis von Messestand zu Messestand wandern und sich den Neuerungen rund um die Digitalisierung der Industrie zuwenden. „Ab zehn Uhr ist dann wieder ganz normaler Messebetrieb“, sagt Köckler – mit einer leichten Spur der Erleichterung. Dann ist auch für ihn die stressigste Phase der Hannover Messe erst einmal vorbei.