
Seit die EU die Glühbirne verboten hat, ist Peter Schicks Rat gefragt. Alle sechs Monate veröffentlicht der Energie- und Beleuchtungsexperte der Stiftung Warentest einen neuen Lampentest. Denn kaum sind neue Modelle am Markt, „werden schon die Nachfolger angekündigt“, sagt Schick.
Noch nie war das Lampen-Angebot so groß wie heute – und nie war das Feld für Kunden so unübersichtlich. Zig Techniken und Bauformen stehen zur Auswahl: Halogen-Spot und LED-Birne, Stromsparröhre und Oled-Designerstück; Lampen mit Reflektor oder als Deko-Kugel, mit Schraub-, Steck- oder Stiftsockel. Lampenkaufen wird zu einer Wissenschaft.
Und so sehnen sich viele Verbraucher nach der alten Glühbirne zurück, die am 1. September nun auch in ihren 40- und 25-Watt-Varianten aus den Regalen genommen wird. In Facebook-Gruppen tauschen Glühbirnen-Fans Tipps darüber aus, wo es unter der Ladentheke noch 60-Watt-Relikte zu kaufen gibt. Die Energiesparlampe ist für die Verfechter des Glühfadens krank machendes Teufelszeug. „Schon wenn ich im Baumarkt an den leuchtenden Lampen vorbeigehe, dröhnt mein Kopf“, schreibt einer.





Stimmt alles längst nicht mehr, sagen Experten. Tatsächlich belegen Tests, dass heutige Sparlampen und LEDs ein ähnlich angenehmes Licht liefern wie der beliebte Glühfaden. Bei Stromverbrauch, Lebensdauer und Vielseitigkeit haben die neuen Lampen ihren Vorgänger längst hinter sich gelassen. Wie rasch die Technik sich entwickelt, zeigt sich in diesen Tagen wieder, wenn auf der weltgrößten Branchenmesse Light + Building in Frankfurt zahlreiche Innovationen vorgestellt werden.
Für jeden Zweck gibt es jetzt ein eigenes Leuchtmittel, die Gestaltungsfreiheit ist riesig. Vor jedem Birnenkauf sollten sich Kunden darum fragen, wie sie die Lampen einsetzen wollen: Wird die Leuchte oft ein- und ausgeschaltet? Brennt sie oft für längere Zeit? Muss sie dimmbar sein? Soll sie gemütliches Licht für den Wohnbereich spenden oder einen Arbeitsplatz erhellen? Die Antworten darauf entscheiden, welche Technik am besten geeignet ist.