Kein Wunder also, dass auch die US-Marine diverse Forschungsprojekte subventioniert, in denen intelligente Unterwasserdrohnen entwickelt werden. Darunter auch eine Roboterqualle, an der Forscher aus Texas und Virginia arbeiten. Diese Robojelly genannte Maschine sieht ihrem realen Vorbild täuschend ähnlich. Künstliche Muskeln sorgen dafür, dass sich ihre Bewegungen kaum von denen echter Quallen unterscheiden.
Die Muskeln bestehen aus sogenannten Memorymetallen, intelligenten Materialien, die sich bei Verformung ihre eigentliche Form merken und diese wieder herstellen können. Angetrieben wird die Quallendrohne mit Wasserstoff.
Möglicherweise können sich Drohnen eines Tages sogar selbst vervielfältigen, indem sie neue Flieger schaffen: Forscher der US-Elite-Universität Harvard stellten kürzlich ein Robo-Insekt vor, das von anderen Robotern in Serie hergestellt werden kann. Dazu haben sie die Monolithische Biene (Mobee) entwickelt, die aus einem Guss gefertigt wird und so von anderen Maschinen leicht reproduziert werden kann.
Sie besteht aus 18 Schichten aus Karbon und anderen Materialien, die sich in einer einzigen Faltbewegung in eine dreidimensionale Roboterbiene verwandeln lassen. Als Inspirationsquelle diente den Forschern die japanische Papierfaltkunst Origami. Die aufklappbare Biene wiegt lediglich 90 Milligramm und ist etwa so groß wie eine 50-Cent-Münze. Mit ihren Flügeln kann sie schon heute schlagen.
Zum Abheben fehlt ihr allerdings bisher die nötige Energie. Denn für eine Batterie ist an Bord noch nicht genügend Platz.
Noch keine Revolte der Maschinen
Die Bioingenieure aus Harvard möchten mit der Mobee künstliche Bienenschwärme schaffen, die autonome Kolonien bilden. Die könnten vermisste Menschen in Gebäuden suchen oder Schadstoffe nach Chemieunfällen beseitigen. Doch auch das Militär will die Insekten nutzen. Zu den Geldgebern des Projekts gehört die US Army.
Zudem fördern die US-Militärs auch die Entwicklung von „hybriden Insekten“: In Experimenten bringen Wissenschaftler an lebenden Fliegen eine künstliche Steuerung an, welche die Flugbewegungen kontrollieren soll. Auch diese Cyborg-Insekten sollen sich unbemerkt in feindliches Gebiet einschleichen können.
Droht uns in Zukunft womöglich gar eine Revolte der Maschinen, bei der intelligente Drohnen die Macht übernehmen? Raffaello D’Andrea, der Herr der Zürcher Quadrocopter, fürchtet nicht, dass seine Maschinen ein unkontrollierbares Eigenleben entwickeln könnten. „Ich kann ihr Verhalten zu jedem Zeitpunkt mathematisch präzise voraussagen“, sagt D’Andrea.
Sagt er. Doch so ganz scheint er der Sache nicht zu trauen: In seinem Zürcher Drohnen-Testcenter hat er einen für jeden sichtbaren, knallroten Notschalter installieren lassen, der seine Drohnen sofort in einen Tiefschlaf versetzen kann.