Heidelberger Druckmaschinen Heideldruck profitiert von vollen Auftragsbüchern

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"Wenn mehr konsumiert wird, wird auch mehr gedruckt"

„Die hohe Akzeptanz am Markt stimmt uns sehr optimistisch“, erklärt Vorstandschef Linzbach bei der Zahlenvorlage am Mittwoch. In den Ergebnissen zeigen sich die Aufträge erst in den kommenden Monaten - noch steht im meist schwachen ersten Quartal unterm Strich ein Minus.

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Auch der zweite große Druckmaschinenbauer Koenig & Bauer (KBA) mit Sitz in Würzburg zieht nach der Messe eine positive Bilanz: „Man hat an der Stimmung der Aussteller und Besucher gemerkt, dass diese Flaute vorüber ist. Die Firmen haben ihre Hausaufgaben gemacht.“

KBA hatte 2015 dank eines Konzernumbaus und der stärkeren Ausrichtung auf das Geschäft mit Verpackungsdruckmaschinen die Rückkehr in die Gewinnzone geschafft. Zur Neuorientierung heißt es: „Wir waren stark vom medienaffinen Printmarkt abhängig - da haben wir die Kapazitäten an einen deutlich geringeren Marktumfang angepasst.“

Der Verpackungsdruck ist vor allem wegen der steigenden Nachfrage in aufstrebenden Schwellenländern ein Zugpferd. „Wenn mehr konsumiert wird, wird auch mehr gedruckt“, erklärt Wilhelm Zacharias vom Bundesverband Druck und Medien.

Beim Trend in Richtung individuellere und ausgefallene Verpackungen komme zudem der Digitaldruck ins Spiel. Er erlaube es, Inhalte ohne Druckplatten auf diverse Materialien zu übertragen. Die Branche schwärmt von Druck auf Glas, Stoff, Holz oder Keramik. „Der Digitaldruck macht es möglich, jede Verpackung individuell zu gestalten - zum Beispiel mit einem anderen Namen oder unterschiedlichen Smileys“, sagt Zacharias.

Auch Heideldruck sieht die Digitalsparte heute als Wachstumstreiber mit guten Zukunftschancen. 2004 hatte sich der Konzern aus diesem Geschäftsfeld zunächst zurückgezogen. „Für den Trend hin zu kleineren, individualisierten Auflagen brauchen unsere Kunden Digitaldruckmaschinen“, sagt Linzbach. Er sieht auch beim Druck auf mehrdimensionale Gegenstände - von Fußbällen bis zu Autos und Flugzeugen - großes Marktpotenzial: „Die Drucktechniken und -produkte, die heute für solche Anwendungen eingesetzt werden, haben einen Gesamtwert von circa 20 Milliarden Euro.“

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