




Deutschlands innovativste Unternehmerin ist 76 Jahre alt, lebt in einem Provinznest zwischen Schwäbischer Alb und Schwarzwald und erinnert äußerlich an eine italienische Operndiva. In Wahrheit gebietet die Seniorin mit dem tiefschwarzen Haar jedoch über ein höchst erfolgreiches Unternehmen: den Medizintechnik-Hersteller Karl Storz in Tuttlingen an der Donau. Der ist mit seinen Endoskopen für Chirurgen und mit seinen Operationssälen Deutschlands innovativster Mittelständler.
Das ist das Ergebnis eines Rankings, das die Münchner Unternehmensberatung Munich Strategy Group (MSG) exklusiv für die WirtschaftsWoche erstellt hat. Dazu haben MSG-Gründer Sebastian Theopold und seine Mitarbeiter insgesamt 3000 Mittelständler für ihre Studie analysiert. Ergebnis ist eine Liste der 50 innovativsten deutschen Mittelständler. Unter den Top-Innovatoren finden sich vor allem Maschinenbau-Unternehmen sowie Spezialisten für Mess- und Regeltechnik, Software und Medizintechnik. Gewinner Storz schaffte es gleichzeitig ins Finale des Deutschen Innovationspreises.
Gerade die deutschen Medizintechniker hätten einen riesigen Innovationssprung gemacht, sagt Ranking-Autor Theopold: „Da tauchen neben Siemens viele junge, innovative Medizintechnik-Firmen auf, die es vor einigen Jahren noch gar nicht gab.“
Allerdings offenbart das Ranking auch Schwächen. Unter den Top 50 finden sich kaum Biotech-Medikamentenhersteller. „Für sie sind die Markteintrittsbarrieren wegen der hohen Entwicklungskosten sehr hoch“, sagt Autor Theopold. Und in den USA stehen für die Biotechs mehr Kapitalgeber bereit. Ebenfalls schwach sind die deutschen Mittelständler bei der Nanotechnologie, die potenzielle Basis für neuartige Solarzellen oder Speichermedien.
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