Insolvenz von German Pellets In Wismar boomt die Produktion wieder

Vor genau einem Jahr beantragte der Brennstoffhersteller German Pellets Insolvenz. Nun läuft die Produktion in Wismar wieder auf Hochtouren. Grund für den Boom ist nicht nur der lang anhaltende Winter.

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Das Geschäft mit dem Brennstoff boomt. Quelle: dpa

Wismar Ein Jahr nach dem Insolvenzantrag des Brennstoffherstellers German Pellets läuft die Produktion am Standort Wismar wieder auf Hochtouren. „Wir erleben dank des lang andauernden Winters gerade einen ersten Saisonhöhepunkt“, sagte einer der beiden Geschäftsführer von Wismar Pellets, Thomas Kresser, der Deutschen Presse-Agentur. Weitere Ursachen für den Boom seien der wieder steigende Ölpreis und die höhere staatliche Förderung für Pelletheizungen. Unternehmensgründer Peter Leibold hatte vor einem Jahr, am 10. Februar 2016, Insolvenz beantragt.

„Wir könnten 5000 bis 6000 Tonnen pro Woche verkaufen“, sagte Kresser. Doch das gäben die beiden Produktionslinien nicht her. Wismar Pellets gehört seit 1. Juli 2016 dem amerikanischen Finanzinvestor Metropolitan Equity Partners (MEP).

In Gläubigerkreisen herrscht Unverständnis darüber, dass Ex-Geschäftsführer Leibold bislang ungestraft weiter als Unternehmer tätig sein kann. Die Staatsanwaltschaft Rostock ermittelt gegen ihn wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung. Die Ermittlungen seien sehr umfangreich, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Harald Nowack. „Man muss tief in die Buchhaltung einsteigen, um herauszufinden, zu welchem Zeitpunkt das Unternehmen nicht mehr in der Lage war zu zahlen.“ Für eine Untersuchungshaft gebe es bislang keinen Grund. Zum einen gelte die Unschuldsvermutung, zum anderen sei Leibold präsent und stehe für die Ermittlungen zur Verfügung.

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