Kfw-Studie Weniger Chefinnen in mittelständischen Betrieben

Der Anteil weiblicher Führungskräfte in mittelständischen Betreiben sinkt. Nur jede sechste Firma wird laut einer Studie von einer Frau geführt.

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Der Anteil weiblicher Chefs bei mittelständischen Betreiben sinkt um drei Prozentpunkte. Quelle: dpa

Berlin Nur noch rund jeder sechste mittelständische Betrieb wird einer Studie zufolge von einer Frau geführt. Von den rund 3,71 Millionen Unternehmen standen zuletzt 16,4 Prozent unter weiblicher Führung, wie die staatliche Förderbank KfW am Dienstag zu ihrer Untersuchung mitteilte. Sie hat dafür Daten aus dem Jahr 2016 ausgewertet. Verglichen mit dem Vorjahr nahm der Anteil weiblicher Chefs damit um drei Prozentpunkte ab.

Gleichzeitig wagten zuletzt nur noch 270.000 Frauen den Sprung in die Selbstständigkeit, ein Rückgang von 17 Prozent. Ein Grund für den Schwund dürfte die gute Lage am Arbeitsmarkt sein, von der insbesondere Frauen profitierten. „Karriereentscheidungen fallen daher immer häufiger gegen die Selbstständigkeit aus“, hieß es. „Mit Verzögerung bremst das den Anstieg der frauengeführten Mittelstandsunternehmen in den nächsten Jahren.“

KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner hält diese Entwicklung für schlecht. „Die zuletzt rückläufigen Zahlen frauengeführter Mittelständler sind bedenklich“, sagte der Experte. „Dabei bräuchte die deutsche Wirtschaft die gut ausgebildeten Frauen immer dringender, gerade auch in den Führungsetagen von Unternehmen.“ So sinke die Erwerbsbevölkerung, während der Fachkräftemangel zunehmen werde und bei vielen Mittelständlern die Nachfolgesuche anstehe.

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