„Mister Mittelstand“ Mittelstands-Präsident Mario Ohoven bei Verkehrsunfall getötet

Eine wichtige Stimme des deutschen Mittelstands ist verstummt. Quelle: picture alliance

Über Jahrzehnte vertrat Mario Ohoven öffentlich die Interessen des deutschen Mittelstands als Chef des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft. Nun ist der Unternehmer und Investor bei einem Unfall ums Leben gekommen.

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Der Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW), Mario Ohoven, ist im Alter von 74 Jahren gestorben. Wie der BVMW am Sonntag in Berlin mitteilte, kam Ohoven am Wochenende bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Der 1946 in Neuss (Nordrhein-Westfalen) geborene Anlageberater war seit 1998 Präsident des Mittelstandsverbandes. 2005 hatte der gelernte Bankkaufmann sein eigenes Unternehmen, die Investor- und Treuhand-Beteiligungsgesellschaft, verkauft.

Ohoven habe in zwei Jahrzehnten den BVMW zum führenden Mittelstandsverband in Deutschland mit 340 Geschäftsstellen und 60 eigenen Auslandsbüros geformt, hieß es in der Mitteilung weiter.

„Wir verneigen uns in respektvoller Dankbarkeit vor seinem unvergleichlichen Lebenswerk“, so der MBVMW. „Er war das Gesicht und die Stimme des BVMW, sein Wort hatte großes Gewicht in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.“ Er habe sich unermüdlich an der Spitze des deutschen und europäischen Mittelstands für Mittelständler und Selbstständigen eingesetzt.


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Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier betonte, Ohoven habe Großes für die mittelständische Wirtschaft geleistet. „Ich habe ihn sehr geschätzt. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Mitarbeitern“, schrieb der CDU-Politiker bei Twitter. CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak beschrieb Ohoven als „leidenschaftlichen Kämpfer für den Mittelstand und die deutsche Wirtschaft“. Er habe sich „mit ganzer Kraft“ für die Belange von mittelständischen Unternehmen eingesetzt.

SPD-Chef Norbert Walter-Borjans twitterte, Ohovens Tod mache in sehr betroffen: „Ich hatte mit Mario Ohoven in vielerlei Funktion lebhafte und erfrischende, immer am gemeinsamen Ziel eines starken Mittelstandes orientierte Debatten. Seine Stimme wird fehlen.“ Und SPD-Generalsekretär Las Klingenbeil schrieb: „Wir waren nicht jedesmal einer Meinung, aber wir haben gerne und respektvoll miteinander diskutiert“, er sei dankbar für die Zusammenarbeit.

„Mario Ohoven war als Präsident des BVMW ein leidenschaftlicher und streitbarer Kämpfer für die Interessen des Mittelstandes. Er hinterlässt eine große Lücke“, schrieb FDP-Chef Christian Lindner beim Kurznachrichtendienst. Der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Alexander Lambsdorff, twitterte: „Das ist eine wirklich traurige Nachricht. Ohoven hatte eine Riesenklappe, aber auch Riesenerfolg. Er hat in der Politik wie kein Zweiter (!) für den Mittelstand gekämpft. Logisch, ich war nicht immer seiner Meinung, aber mit ihm hat auch Streiten Spaß gemacht.“

Linken-Politiker Gregor Gysi schrieb, Mario Ohoven habe „zurecht als Mister Mittelstand“ gegolten: Er sei „einfallsreich und in hohem Maße verantwortungsvoll“ gewesen. „Es war mir eine wirkliche Freude, ihn kennenlernen zu können, und unter seiner Präsidentschaft im Politischen Beirat des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft mitzuwirken.“

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