Nobelmarken "Wahrer Luxus ist nachhaltig"

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Deutsche Mode hinkt hinterher

Aber in der Mode ist Deutschland noch immer schwach.

Ich würde nicht von Schwäche sprechen. Natürlich hatte Deutschland die historische Zäsur in den dreißiger Jahren. Es dauert dann Jahrzehnte, um wieder Neues aufzubauen. Aber wir haben heute wieder Marken wie Iris von Armin, Talbot Runhof, LaLa Berlin oder Jil Sander. Und in Berlin sehe ich viele junge Modelabel mit Potential.

Fehlen uns große Luxusgruppen wie in Frankreich PPR und LVMH oder in der Schweiz Richemont und Swatch Group?

Nein. Die Struktur der deutschen Luxusindustrie ist gesund. Starke Marken brauchen keinen Konzern, um erfolgreich zu sein. Unternehmen wie Armani aus Italien oder Hermès und Chanel aus Frankreich stehen allein, kommen aber sehr gut zurecht.

Aber kleinere Marken haben es doch schwerer bei der Internationalisierung?

Die Effekte beim Einkauf oder bei der Ausdehnung des internationalen Ladennetzes halte ich für überschaubar.  Der Vorteil bei konzerngeführten Marken liegt vor allem im Know How. Ein Konzern kann es sich leisten, auf einem Markt einen Versuchsballon steigen zu lassen. Und er kann dann die dort gewonnenen Erfahrungen auf anderen Märkten mit andern Marken umsetzen. Diese Lernkurve kriegt ein Mittelständler so nicht hin.

 

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