Nobelmarken "Wahrer Luxus ist nachhaltig"

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DNA des deutschen Luxus

Sie wurden gleich nach ihrer ersten Mitgliederversammlung in die europäische Luxusallianz ECCIA aufgenommen. Was bedeutet das für die Branche in Deutschland?

Das ist ein Ritterschlag nicht nur für den Meisterkreis, sondern für die deutsche Luxusindustrie insgesamt. Zu den Mitgliedern der ECCIA, der European Cultural and Creative Industries Alliance, gehören schließlich das renommierte Comité Colbert aus Frankreich oder der italienische Luxusverband Altagamma.

War es für die Vertreter der französischen oder italienischen Industrie nicht schwierig, die Deutschen  mit ihrer oftmals technisch-männlichen Ausrichtung in ihren Reihen zu akzeptieren?

Wir waren erstaunt wie offen die Altmitglieder des europäischen Luxusverbandes für die Aufnahme waren. Es ist nicht so, dass die Italiener und Franzosen die Nase rümpfen über einen Luxus, den sie selbst noch vor wenigen Jahren gar nicht als Luxus bezeichnet hätten.

Sie denken da an deutsche Sportauto-, Elektronik- oder Küchenhersteller?

Absolut! Diese Orientierung an technische Perfektion und Funktionalität, die Reduktion auf das Wesentliche und kompromisslose Spitzenqualität sind Teil der DNA des deutschen Luxus. Das ist unsere Tradition wie sie schon die großen Bauhausdesigner in ihren Entwürfen zum Ausdruck gebracht haben. Und das verstehen auch die Luxusexperten im Ausland zunehmend. Geholfen hat uns natürlich auch, dass es gar keinen Zweifel daran gab, dass die weltweite Reputation deutscher Luxusmarken für die europäische Luxusallianz ein Gewinn bedeutet.

Chanel und Dior sind Mitglied im Meisterkreis. Was machen ausländische Label in einem deutschen Verband?

Wir verstehen uns als Interessenkreis für Luxus in und aus Deutschland. Um deutschen Luxus zu verstehen, können Sie die internationalen Marken gar nicht wegdenken. Die sind seit Jahrzehnten auf dem deutschen Markt aktiv. Und die haben trotz aller Verschiedenheit die Vorstellung der Deutschen über den Luxus nachhaltig geprägt.

Haben die Deutschen eine Chance, im Soft Luxury, also in der Mode, bei den Accessoires oder den Genussmitteln jemals eine nennenswerte Rolle zu spielen?

Das tun wir schon. Denken Sie an unsere großen Rieslinge, die immer mehr Freunde weltweit gewinnen. Man vergisst in Deutschland oft, dass wir eine großartige Weintradition haben. Vor hundert Jahren wurden Spitzenweine von Rhein- und Mosel teurer gehandelt als Bordeaux-Weine. Wir knüpfen an diese Tradition wieder an.

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