Problemberatung Wobei Mittelständler Hilfe brauchen

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80 Prozent wünschen sich pragmatische Berater

Obwohl Mittelständler als besonders kritisch gegenüber Beratungsunternehmen gelten, wird deren Arbeit von den meisten dennoch positiv beurteilt: 46 Prozent der Befragten gaben an, dass ihre Erwartungen erfüllt worden seien. Bei fast einem Fünftel wurden die Erwartungen sogar übertroffen.

Die Kehrseite der Medaille: Mehr als ein Drittel aller mittelständischen Führungskräfte hat negative Erfahrungen gemacht, weil ihre Erwartungen nicht oder nur teilweise erfüllt wurden. „Bemängelt werden vor allem fehlende Fachexpertise und zu hohe Preise, außerdem sei der Ansatz vieler Berater zu theoretisch“, sagt Cardea-Partnerin Manger-Wiemann.

Auch den Gründen für die Unzufriedenheit geht die Cardea-Studie auf den Grund: Mehr als 80 Prozent derer, die nicht vollständig zufrieden waren, würden sich mehr Pragmatismus von den Beratern wünschen, für knapp 80 Prozent stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht.

Fast 70 Prozent vermissen breites und tiefes Wissen, knapp zwei Drittel fordern flexiblere Formen der Zusammenarbeit. Seniorität der Berater ist für 60 Prozent wichtig, eine globale Aufstellung der Problemlöser ist dagegen weniger wichtig und wird nur von rund einem Drittel der Mittelständler erwartet.

Die Studie zeigt, dass es bei der Auswahl der richtigen Berater – sowohl was die Kompetenz für das jeweilige Problem und die Branchenkenntnisse angeht, als auch bei der Chemie zwischen Kunde und Berater – nach wie vor großen Optimierungsbedarf gibt. Kein Wunder: Berater kann sich jeder nennen, aber ob das Kompetenzversprechen immer eingehalten werden kann und ob der Berater zum Unternehmen passt, ist in vielen Fällen immer noch Glücksache.

Genau an dieser Stelle setzt Cardea mit seinem eigenen Geschäftsmodell und dem neuen Consultingsearcher an: Mit der Suchmaschine lässt sich je nach Branche und Beratungsthema der passende Experte finden.

Was für die Beratungsunternehmen selbst häufig existenziell ist, interessiert die mittelständischen Kunden offenbar kaum: Die Veränderungen auf dem Beratungsmarkt und der Trend zur Konsolidierung werden von fast der Hälfte der befragten Führungskräfte als nicht relevant eingeschätzt. Entsprechend nüchtern reagieren die Mittelständler denn auch auf die Neuordnung, die sich vor allem aus der Übernahme kleinerer und mittlerer Beratungsunternehmen durch große, internationale Wirtschaftsprüfungsgesellschaften ergibt: „Mittelstandskunden sehen in der Entwicklung der großen Beratungshäuser zu globalen Alleskönnern kaum einen Mehrwert für ihr eigenes Unternehmen“, sagt Manger-Wiemann.

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