Anhänger der Energiewende müssten eigentlich Dankesbriefe gen Peking schicken. Tun sie aber nicht. Sie lamentieren lieber und klagen Anti-Dumpingzölle ein, mit denen sie sich vor asiatischen Wettbewerber schützen wollen. Würde es die chinesischen Billigproduzenten nicht geben, dann hätten Solarworld, Q-Cells oder Solon vielleicht noch Eigenkapital oder sogar ordentliche Gewinnspannen. Aber die Systemkosten für die Photovoltaik läge wohl um mindestens 30 Prozent höher.
Solaranlagen haben uns in den vergangenen drei Jahren rund 24 Milliarden Euro gekostet. Bis 2015 wird sich diese Summe auf weit über 50 Milliarden erhöht haben, die der deutsche Stromzahler über das EEG-Zulage berappen musste.
Und was wurde mit den Milliarden erreicht? Unter anderem wurde eine Branche aufgebaut, die auf dem Weltmarkt nicht mehr mithalten kann. Die in Deutschland zehntausendfach subventionierte Jobs schaffte, die nun wieder verschwinden. Selbst Dauer-Optimist Frank Asbeck, Chef von Solarworld, zog kürzlich ein verheerendes Fazit: Es gebe in der gesamten Branche kein Unternehmen mehr, das noch schwarze Zahlen schreibe, sagte Asbeck.
Noch drastischer schätzt Klaus-Dieter Maubach, Technologie-Vorstand beim Energieversorger E.On, die Lage ein: Deutschlands Solarindustrie werde in den kommenden fünf Jahren angesichts des Wettbewerbs aus China „verschwinden“. Nicht ein einziger Arbeitnehmer werde dann noch bei den deutschen Solarunternehmen arbeiten, denn die seien dann alle pleite, zitierte die Nachrichtenagentur Bloomberg Maubach.