Sigg Chinesen nehmen einen großen Schluck aus der Alu-Pulle

Chinesische Konzerne sind weiter auf Shopping-Tour. Nach dem Milliarden-Konzern Syngenta geht nun auch ein Mittelständler ins Reich der Mitte: Der Alu-Trinkflaschen-Hersteller Sigg wird verkauft.

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Das Schweizer Unternehmen wird an einen chinesischen Konkurrenten verkauft. Quelle: Imago

Zürich Sie stecken Millionenfach in Schultaschen, Wanderrucksäcken oder in Sporttaschen: Die bunten Aluminium-Trinkflaschen der Schweizer Sigg. Das Traditionsunternehmen aus dem Jahr 1908 wird nun für umgerechnet 15 Millionen Euro an die chinesischen Konkurrenten Haers Vacuum Containers verkauft. Verkäufer ist die Beteiligungsgesellschaft Riverside Partners.

Sie hatte Sigg im Jahr 2003 gekauft und trennt sich nun von der Beteiligung. Riverside wollte zur laufenden Transaktion auf Anfrage keinen Kommentar abgeben. Haers teilte in einer Pflichtmitteilung mit: „Die Akquisition ist im Einklang mit der Internationalisierungsstrategie von Haers und ist ein wichtiger Schritt zur Beschleunigung der Expansion des Geschäftes mit hochwertigen Trinkflaschen. Es ermöglicht der Unternehmung eine international bekannte Produzentin von hochwertigen Trinkflaschen zu werden.“

Sigg beschäftigt 65 Mitarbeiter und ist in 40 Ländern tätig. Vorstandschef Stefan Ludewig hofft, dass der neue Eigentümer alle Beschäftigten übernimmt.

Mit Sigg wird nun bereits das zweite bekannte Unternehmen der Schweiz binnen einer Woche von einem chinesischen Konzern übernommen. Anfang der Woche gab Chemchina bekannt, den Schweizer Pflanzenschutz-Hersteller Syngenta für 43 Milliarden Dollar kaufen zu wollen. Die Schweizer Regierung begrüßte ausdrücklich den Kauf. Syngenta hofft, mit dem neuen Kernaktionär weitgehend seine Eigenständigkeit behalten zu können.

Sigg wurde im Jahr 1908 als Küng, Sigg & Cie in Biel gegründet. 1916 zog sie nach Frauenfeld um und wurde in die Aluminiumwarenfabrik Sigg AG überführt. Die bunten Trinkflaschen mit ihrem schlichten Design haben es sogar in die Dauerausstellung des Museum of Modern Art in New York geschafft.

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