




Der Mittelstand steht finanziell so robust da wie lange nicht. Nach Überzeugung der Sparkassen kann er in diesem Jahr sogar der Wachstumsmotor der deutschen Wirtschaft werden. „Die Zeichen für den deutschen Mittelstand stehen in diesem Jahr auf Optimismus und Aufschwung“, sagte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands, Georg Fahrenschon, am Dienstag in Berlin. Ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um zwei Prozent sei möglich.
Nach einer Sparkassen-Umfrage hat das Eigenkapital des deutschen Mittelstands inzwischen die Rekordquote von 21 Prozent erreicht - vor zehn Jahren waren noch niedrige einstellige Werte üblich. Die Betriebe stießen damit in international übliche Relationen vor, hieß es. Die Quote bezeichnet in der Unternehmensbilanz den Anteil des Geldes von Eigentümern und der einbehaltenen Gewinne am Gesamtkapital. Unterschieden wird das Eigenkapital vom Fremdkapital, etwa Krediten und Anleihen.
Trotz der stabilen Lage investieren die Mittelständler aus Sicht der Sparkassen zu wenig. Seit Jahren werde Geld oft nur ausgegeben, um alte oder defekte Produktionsanlagen zu ersetzen, nicht um sie auszuweiten. „Die Jahre 2009 bis 2013 müssen, was den Aufbau des produktiven Anlagevermögens in Deutschland angeht, weitgehend als verlorene Jahre gewertet werden“, sagte Fahrenschon. Als Grund gilt hauptsächlich die Unsicherheit durch die Eurokrise.
Die Geldhäuser haben aber in den vergangenen Monaten eine Trendwende ausgemacht. „Es ist durchaus realistisch, dass wir am Beginn eines neuen Investitionsbooms stehen.“ Profitieren könnten demnach vor allem der Maschinenbau, die Elektro-, Automobil- und die Chemieindustrie, sagte Fahrenschon. Doch auch die Sparkassen komme eine Rolle zu: Sie sind mit einem Marktanteil von 42,8 Prozent noch immer der wichtigste Kreditgeber für Mittelständler und Selbstständige.