Vorwerk Der Thermomix boomt weiter

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Abschied vom Hausbesuch

Für Vorwerk ist das ein Paradigmenwechsel. Staubsauger, Thermomix und Twercs vertreibt das Unternehmen bisher ausschließlich über eigene Vertreter und seit einigen Jahren über eine eigene Ladenkette. Allein in Deutschland verkaufen 16.000 sogenannte Thermomix-Repräsentanten die 1200 Euro teure Küchenmaschine bei Wohnzimmerpartys, 2600 Vertreter sind für die Hand- und Roboterstaubsauger unterwegs. Der Vorteil für Vorwerk: Das Unternehmen muss seine Gewinne bisher nicht mit Groß- und Einzelhandelskonzernen teilen.

Als Übernahmeziele sieht Strecker aber auch andere Familienbetriebe, deren Eigentümer an einen Verkauf denken – „etwa weil sie Nachfolgeprobleme haben“.

Vorwerk selbst hat das geregelt. Das Unternehmen gehört der Gründerfamilie um den Ehren-Beiratsvorsitzenden Jörg Mittelsten Scheid. Ein starker familieneigener Nachfolger für den 80-Jährigen, der lange das Unternehmen kontrollierte, ist nicht in Sicht. In dem Aufsichtsgremium sitzen zwar Mitglieder der Familie, doch geführt wird es seit 2013 von einem Familienfremden: Rainer Baule, ehemaliger Vorstandschef der Fresenius Kabi AG. Der Ex-Daimler-Manager Genes wurde bereits seit 2007 als Mitglied des Beirats an Vorwerk herangeführt.

Die externen Manager müssen das rasante Wachstum bewältigen. Nach dem Ausbau der Motorenproduktion und der Erweiterung der Thermomix-Produktion in Wuppertal und Frankreich investieren sie „weitere 100 Millionen Euro in den nächsten drei Jahren“ in die Produktionsstätten und in ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum in Wuppertal-Laaken. Durch Aus- und Neubauten wachse der Standort „um ein Drittel“, sagt Manager Genes. Forschungschef Rodemann erweitert allein das zehnköpfige Softwareteam auf „etwa 20 eigene Mitarbeiter und weitere externe Spezialisten“.

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