Der Boom der Offshore-Windkraft ist für viele Mittelständler an der Küste eine große Chance, zum Beispiel für die traditionsreiche Sietas-Werft aus Hamburg, deren letztes Containerschiff schon im November 2009 vom Stapel gelaufen ist. Um zu überleben, konzentriert sich das Unternehmen nun ganz auf den Bau von Spezialschiffen. Darunter ist auch ein 109 Meter langes Modell, das zur Errichtung von Offshore-Windkraftanlagen konzipiert wurde.
Die Fassmer-Werft aus dem niedersächsischen Landkreis Wesermarsch hat sich auf das Offshore-Windgeschäft eingestellt, indem sie Bauteile für die Windräder fertigt, etwa Gondeln oder Landeplattformen für Hubschrauber. Die Nordseewerke in Emden, die auf über 100 Jahre Schiffbau zurückblicken können, werden in Zukunft komplett auf Windkraft setzen. Ihr neuer Eigentümer, die Siag-Gruppe aus dem Westerwald, möchte Stahlkomponenten für die Offshore-Industrie fertigen. Und der Windstrom wird am Meeresboden mit Kabeln der Norddeutschen Seekabelwerke an Land übertragen.
Windenergie stützt regionale Wirtschaft
Die Windenergie hilft nicht nur angeschlagenen Industrieunternehmen, sondern stärkt auch regionale Anbieter und Dienstleister.
Die Reederei Norden-Frisia von der Insel Norderney und der Helikopterbetreiber Wiking – mit Firmensitz in Bremen – versorgen inzwischen unter dem Namen „Friking“ gemeinsam die Offshore-Parks mit Ersatzteilen und Personal. Die Firma Deutsche Windguard bietet Unternehmen spezielle Sicherheitstrainings für den Einsatz der Mitarbeiter auf hoher See an.
Und die Wettervorhersagen für die Windparkbetreiber kommen nicht von der Küste, sondern von Eurowind in Köln.