Windenergie Rettung auf hoher See

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Neu in der Unternehmerwelt

Bilder vom Bau des Windenergieparks BARD Offshore 1 im Juli 2010. BARD Offshore 1 war erste deutsche kommerziell betriebene Offshore-Windpark. Quelle: dpa

Bis dahin allerdings ist es noch ein weiter Weg. Zurzeit produzieren die Windräder auf See weniger als ein Prozent des gesamten Windstroms. Und der Aufbau läuft schleppend, auch weil „die Unternehmen die schwierigen Bedingungen auf der hohen See unterschätzt haben“, sagt Holger Fechner, Analyst der Nord/LB.

Ambau-Chef Görlitz sieht das gelassen: Die Auftragsbücher sind voll. Nach seinen Angaben hält Ambau beim Bau von Offshore-Türmen der Fünf-Megawatt-Klasse derzeit in Europa einen Marktanteil von 80 Prozent. Rund 600 Türme setzt Ambau in diesem Jahr ab. Neben den Türmen fertigt das Unternehmen auch stählerne Verankerungen für die Windkraftwerke – und erhielt dafür erst kürzlich einen Großauftrag.

Weil in Cuxhaven bereits im Drei-Schicht-Betrieb produziert wird, möchte Görlitz neben dem Cuxhavener Werk demnächst ein weiteres errichten. „Wenn es nach uns geht, sollen die Bagger noch im Dezember rollen“, sagt Görlitz.

In welche Offshore-Windparks Ambau seine Anlagen liefert

Das Vater-Sohn-Geschäft

Mit so viel Geschäft hatte Görlitz vor zehn Jahren nicht gerechnet. Sein Unternehmen stand am Abgrund. Dabei war er nach dem Zusammenbruch der DDR noch voller Optimismus in die Selbstständigkeit gestartet. Zusammen mit seinem Vater erwarb er bei der damaligen staatlichen Treuhandanstalt ein bis dahin volkseigenes Stahlbauunternehmen im brandenburgischen Mellensee südlich von Berlin.

Das Geschäft war Vater und Sohn bestens bekannt: Görlitz senior hatte jahrelang im volkseigenen Stahl- und Walzwerk Brandenburg die Instandhaltungsabteilung mit 2000 Mitarbeitern geleitet. Sein Junior Joachim lernte Stahlarbeiter und studierte nach seiner Ausbildung Maschinenbau. Beim Kauf verpflichteten sie sich, die 35 übernommenen Mitarbeiter weiter zu beschäftigen, und versuchten es mit dem Bau von Stahlteilen für Brücken, Abgasanlagen und Kraftwerke.

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