WSF-Mittel Papierhersteller Leipa erhält 40 Millionen Euro Staatshilfe

bgase entweichen aus Schloten der Papierfabrik Leipa Georg Leinfelder Quelle: imago images

Der Anstieg der Energiepreise trifft Deutschlands Papierhersteller mit voller Wucht. Das bekommt auch das Traditionsunternehmen Leipa Georg Leinfelder zu spüren. Das Unternehmen wird nun mit Staatshilfe gestützt.

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Der Papierhersteller Leipa Georg Leinfelder GmbH mit Sitz im brandenburgischen Schwedt an der Oder erhält einen staatlichen Unterstützungskredit über 40 Millionen Euro, berichtet die WirtschaftsWoche. Das Geld kommt vom Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) der Bundesregierung. Das geht aus einer Liste des Bundeswirtschaftsministeriums zu den Aktivitäten des Wirtschaftsstabilisierungsfonds hervor. Das Unternehmen ließ eine Anfrage der WirtschaftsWoche zu den WSF-Mitteln zunächst unbeantwortet.

Die Leipa Georg Leinfelder GmbH ist die Kerngesellschaft der seit über 170 Jahren bestehenden Leipa-Papierwerke. Das Unternehmen erzielte laut eigener Homepage zuletzt rund 620 Millionen Euro Umsatz und beschäftigt mehr als 1100 Mitarbeiter. 

Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Herstellung von Magazinpapier, Karton und Spezialpapier. Schon in der Coronakrise geriet Leipa in Schieflage. Zuletzt kämpfte das Unternehmen zudem mit massiv gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten. Die Papierherstellung gilt als besonders energieintensive Branche. 

Matthias Platzeck ist Vorsitzender des Aufsichtsrats

Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds soll Unternehmen dabei helfen, die Auswirkungen der Coronakrise abzumildern. So wurden bereits zahlreiche Unternehmen teils mit Krediten, teils über direkte Beteiligungen gestützt. Die bekanntesten Fälle sind die Lufthansa und der Reiseveranstalter TUI. Auch der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof, die Adler Modemärkte und der Stahlproduzent Georgsmarienhütte haben bereits WSF-Mittel erhalten. 

Mit Leipa findet sich erstmals seit August 2021 wieder ein neues Unternehmen in der Aufstellung des Bundeswirtschaftsministeriums. Im laufenden Jahr hatte der WSF bislang nur bestehende Unterstützungszusagen erweitert, etwa bei Galeria Karstadt Kaufhof und beim Industrieunternehmen Global Retool. Die Leipa-Gruppe ist in Familienbesitz, der frühere brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck ist Vorsitzender des Aufsichtsrats.

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