"Wunderkind" der Wirtschaft Lars Windhorst - das zweite Comeback eines Wunderkindes

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Mit Truthähnen zum Geld

Die besten Streifen über Wirtschaft und Geld
"The Wolf of Wall Street"Auf den letzten Drücker bringt Martin Scorsese nach Weihnachten daher noch den Wall-Street-Thriller „The Wolf of Wall Street“ in die Kinos. Am 16. Januar läuft das dreistündige Epos über Betrug, Geiz und Exzesse an der Wall Street an. Leonardo DiCaprio spielt den US-Börsenmakler Jordan Belfort, der wegen illegaler Finanzgeschäfte in den 90er Jahren fast zwei Jahre hinter Gittern verbrachte. Der Film reiht sich ein in eine lange Historie von Filmen über Gier und Geld... Quelle: Screenshot
Trading Places (dt. Glücksritter, 1983)An der Börse in Chicago gehen zwei ultrareiche Broker eine Wette ein: Ein reicher Händler aus gutem Hause soll zu einem armen Obdachlosen verwandelt werden, und ein armer Obdachloser in einen reichen Händler. Der Wetteinsatz: ein Dollar. Die zwei Opfer rächen sich. Das reiche Opfer sagt Sätze wie: “Denke immer groß, denke positive, zeige nie ein Zeichen von Schwäche. Gehe immer an die Gurgel. Kauf billig, und verkaufe teuer. Angst? Das ist das Problem der Anderen!” Eddie Murphy, Dan Aykroyd und Jamie Lee Curtis machen diesen Streifen zu einem perfekten 80er-Jahre-Abend.
Die Oceans Trilogie (2001-2007)Kasinos ausrauben macht Spaß. Dabei auch noch eine gute Figur machen – das hat der Regisseur Steven Soderbergh mit seiner glänzenden Trilogie immer wieder aufs Neue inszeniert. Das Publikum bedankte sich artig bei ihm und füllte die Kinos und die Kasse von Soderbergh, der damit seine Independent-Filme drehte.
21 (2008)Etwas ernster geht es in diesem Film zu: Studenten vom Massachusetts Institute of Technology wenden mathematische Strategien an, mit denen sie mit Blackjack in Kasinos weltweit ganze Millionengewinne einheimsen. Die Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit. Quelle: PR
Ri$iko - Der schnellste Weg zum Reichtum (2000)Ben Affleck spielt hier Jim Young, der direkt nach der Uni bei einem Börsenbroker anheuert. Gewissenhaft und schnell arbeitet sich Young ein. Bald beherrscht er die Kunst des Verkaufens so gut, dass er aufpassen muss, nicht auch seine Mutter zu verkaufen. Quelle: PR
Casino (1995)„Ein Kasino zu betreiben, ist wie ein Banküberfall, aber ohne das die Bullerei anrückt. Las Vegas wäscht mich von meinen Sünden frei. Es ist wie eine Moral-Waschanlage“ sagt Ace Rothstein (Robert de Niro). Er und Nicky Santoro (unvergesslich: Joe Pesci) sitzen am Ruder des Tangiers, ein fiktives Kasino in Las Vegas. Beide kommen aus der Mafia-Unterwelt, Rothstein macht Wetten, Santoro kümmert sich um das schmutzige Geschäft. Beide kennen sich in ihrem Metier wie keine Zweiten aus. Erzählt wird: Aufstieg und Fall einer skrupellosen Mafiatruppe, die in Las Vegas einfällt, um im Kasino-Geschäft Fuß zu fassen. Nur in wenigen Streifen kann man so gut verfolgen, was Geld bedeutet und was Geld mit den Menschen anstellt. Die Szenen in „Casino“ sind garniert mit Sätzen wie: „Es hätte alles perfekt sein können. Ace hatte mich, Nicky Santoro, der auf seinen Arsch aufgepasst hat. Er hielt Ginger, die Frau, die er liebte, in seinen Armen. Am Ende haben wir es alle verschissen.“ Es ist vielleicht der beste Film von Martin Scorsese. Viele kritisieren den Regisseur dafür, er hätte mit diesem Film gleich den Vorgänger „Goodfellas“ nochmal gedreht. Auch wenn der Vorwurf stimmen sollte: Es gibt nur wenige Filmemacher, denen solche eine Chuzpe gelingt. Quelle: Screenshot
Der große Crash - Margin Call (2011)Ein Risikomanager wird aus einer großen Bank gefeuert. Sein vermeintliches Vergehen: Er hat herausgefunden, dass die Aktienpapiere nichts wert sind und dass die Bank sofort Pleite gehen könnte, wenn es geringe Marktbewegungen geben könnte. In 24 Stunden muss die Bank gerettet werden. Ein sehr gut besetzter Film (Kevin Spacey, Demi Moore,..), der den Beginn der Finanzkrise am besten seziert. Quelle: PR

Ein weiteres Sapinda-Investment im Medienbereich ist die Senator Entertainment AG. Um ihrem Schicksal als Thanksgiving-Festbraten zu enden, zu entgehen, reisen die beiden Truthähne Jake und Reggie mit einer eierförmigen Zeitmaschine ins 17. Jahrhundert, wo gerade das allererste Thanksgiving gefeiert werden soll. Sie wollen verhindern, dass das Fest überhaupt eingeführt wird und so Millionen von Truthahn-Leben retten. Bevor die Mission erfüllt werden kann, ist allerdings so manche Hürde zu nehmen: Reggie verliebt sich etwa in eine heiße Truthenne und bekommt Ärger mit dem Schwiegergockel in spe. Die Geschichte klingt zu bekloppt, um auch nur einen einzigen Menschen ins Kino zu locken? Von wegen. 500.000 Kinobesucher in Deutschland und Österreich sahen  den Film „Free Birds“ seit Februar. Das hat selbst Helge Sasse, Vorstandschef der Senator Entertainment AG, die den Film an die Kinos verleiht, überrascht. „Was beim Zuschauer ankommt, ist kaum vorhersehbar.“ Im ersten Halbjahr 2012 machte sein Unternehmen 27,4 Millionen Euro Umsatz – vor allem dank der französischen Komödie „Ziemlich beste Freunde“, der neun Millionen Zuschauer ins Kino lockte. Das Jahr 2012 endete mit einem Gewinn von 4,6 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr 2013 fiel ein Verlust von 83.000 Euro an. Senator verdient sein Geld hauptsächlich mit dem Verleih von Kino-Filmen und TV-Lizenzen. Das Geschäft ist volatil und Senator zu klein. Ein einziger Erfolg oder Misserfolg wirkt sich gleich deutlich auf das Ergebnis aus. Dementsprechend riskant sind solche Engagements für Anleger.

Investoren für die Filmbranche zu kriegen ist fast unmöglich

Sapinda hält sieben Prozent der Senator Aktien und hat 2011 eine Anleihe in Höhe von zehn Millionen Euro gezeichnet. Zudem hat Sapinda für  eventuelle Verbindlichkeiten von Senator eine Garantie in Höhe von 20 Millionen Euro gegenüber einem amerikanischen Geschäftspartner abgegeben, der Senator die Lizenzen für eine Vielzahl an Filmen sichert. „Ohne die Garantie von Sapinda hätte unser Geschäftspartner den Vertrag nicht mit uns gemacht“, sagt Sasse. In Deutschland Investoren für die Filmbranche zu begeistern, sei fast unmöglich, sagt er. „Sapinda mit seinem weltweiten Netzwerk verleiht uns einen Hauch an Internationalität.“ Das erleichtere es, Investoren zu finden.

Mittelfristig soll  Senator neu aufgestellt werden. „Eine Möglichkeit wäre, Kapital einzusammeln, um zum Beispiel das Unternehmen durch Zukäufe zu vergrößern oder mehr und größere Filme selbst herzustellen", sagt Sasse. "Eine andere wäre, das Unternehmen schlanker aufzustellen und privat weiter zu führen - es also von der Börse zu nehmen." Das heißt: Die Zukunft von Senator ist ungewiss. Für Privatanleger eignet sich die Aktie deshalb aktuell nicht.

7. Spiele

Azubu Europe sitzt in Berlin, an derselben Adresse wie Sapindas Deutschland-Tochter. Das Unternehmen wurde Ende 2011 gegründet und überträgt Computerspiel-Wettbewerbe im Internet. Bei azubu.tv sieht man Jugendliche, die gegeneinander zocken. Die Werbeindustrie scheint es gut zu finden: Autohersteller Kia schaltet Spots, genauso wie der Versicherungskonzern Axa.

Azubu-Chef Ian Sharpe verspricht einen rasanten Wachstumskurs: „Es wird viele aufregende neue Kanäle und Veränderungen geben.“ Finanziert wird das über eine Kapitalerhöhung von 34,5 Millionen Euro, die vor allem von Sapinda gezeichnet wird. Dem Finanzinvestor werden dann knapp 50 Prozent an dem Unternehmen gehören.

8. Immobilien

Grand City Properties ist in Luxemburg registriert und an der Frankfurter Börse gelistet. Das Unternehmen kauft nach eigener Darstellung „Immobilien mit hohem Optimierungspotenzial in Deutschland“ – im Klartext: heruntergekommene Buden, aus denen viele Mieter geflüchtet sind. Man wolle die Häuser herrichten, um so wieder Mieter anzulocken.

Grand City bekommt die Immobilien zum Schnäppchenpreis. Weil sofort und stetig Mieten hereinkommen, lassen sich zunächst ansehnliche Renditen erwirtschaften.

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