
Frankfurt Der Mobilfunk-Dienstleister Drillisch will seine Aktionäre nach dem jüngsten Kursabsturz mit einem Aktienrückkauf und einer vorgezogenen Prognose bei der Stange halten. 2012 solle der Betriebsgewinn (bereinigtes Ebitda) auf 58 Millionen Euro steigen nach voraussichtlich 52 Millionen Euro in diesem Jahr, teilte das Unternehmen aus Maintal bei Frankfurt am Mittwoch mit. Zudem wolle Drillisch vier Prozent seiner eigenen Anteilsscheine erwerben. Börsennotierte Unternehmen erhoffen sich davon einen höheren Aktienkurs.
Für die Drillisch-Aktionäre ist das aber nur ein Trostpflaster. Die TecDax-Titel waren am Montag in der Spitze um 60 Prozent eingebrochen, nachdem die Deutsche Telekom die Telefon-Firma wegen Betrugsverdachts angezeigt und die Zusammenarbeit aufgekündigt hatte. Der Geschäftspartner habe sich mit Scheinkunden Verkaufsprovisionen erschlichen, so der Telekom-Vorwurf. Drillisch bestreitet das vehement. Am Mittwoch schloss die Drillisch-Aktie 9,5 Prozent höher bei 6,13 Euro.
Das Unternehmen betreibt kein eigenes Mobilfunknetz, sondern verkauft lediglich Verträge unter eigenen Markennamen weiter. Das Geschäft lief im dritten Quartal gut: Das bereinigte Ebitda stieg um elf Prozent auf 13,9 Millionen Euro.