
Mit der Konzentration auf die unterschiedlichen Energiefelder will der DAX-Konzern Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit mit Hochdruck vorantreiben. Diese Strategie kann aufgehen: Nach Einschätzung der Ratingagentur Moody's wird sich der Ausstieg aus der Atomkraft bei gleichzeitiger Förderung der Erneuerbaren nur positiv auf das Kreditprofil des Münchner Unternehmens auswirken. Energie-Vorstand Michael Süß erklärte am Montag in Hamburg, Siemens reagiere mit der Trennung von Wind- und Solarkraft auf das unterschiedliche Entwicklungstempo beider Bereiche.
Serienfertigung von Offshore-Windkraftanlagen angestrebt
Für die Windkraft bedeute das vor allem eine verbesserte Wirtschaftlichkeit, bei Solarkraft stehe die Weiterentwicklung der Technologien für den industriellen Einsatz im Vordergrund. Um das Windturbinengeschäft gegen die Konkurrenz zu rüsten, holte Siemens Felix Ferlemann ins Boot. Der 51-Jährige soll vor allem an den Kosten arbeiten. Schwerpunkt werde eine verbesserte Industrialisierung von Fertigung und Logistik sein. Plan ist, Offshore-Windkraftwerke künftig verstärkt in Großserien zu fertigen.
Mehr als 300 neue Jobs für Hamburg
Mit der Verlegung seiner Windkraftzentrale aus dem dänischen Brande nach Norddeutschland setzt der Konzern verstärkt auch auf Kundennähe. „Hamburg ist eine der wichtigsten Windmetropolen der Welt“, sagte Süß. Pluspunkt sei, dass die geplanten Offshore-Anlagen in Nord- und Ostsee direkt vor der Tür lägen. Die Stadt begrüßt den Umzug. Mit der Entscheidung von Siemens vergrößere sich die Chance, gemeinsam mit den norddeutschen Ländern zu einem der führenden Standorte in der Windkraft zu werden, sagte Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz (SPD). Die Hansestadt profitierte in den vergangenen Jahren deutlich vom Wachstum der Windenergiebranche.