
Die Rollen sind klar verteilt: Favorit auf den Zuschlag ist Pyeongchang in Südkorea, als ernsthafter Herausforderer gilt München, das französische Annecy muss sich mit der Rolle des Außenseiters begnügen – Mittwoch gegen 17 Uhr wird Jaques Rogge, der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), das Geheimnis um den Austragungsort der Winterspiele 2018 lüften.
Das Milliardengeschäft lockt
Für die Bewerberstädte geht es um weit mehr als um Ruhm und gute Worte – Olympia ist trotz vielfältiger Kritik vor allem ein Milliardengeschäft. Olympische Spiele dienen Staaten zur Selbstdarstellung, Städte nutzen sie für Investitionsprogramme, TV-Sender und Sponsoren machen aus ihnen ein globales Geschäft. Und das IOC selbst erzielt dank des Sportevents im Vier-Jahres-Rhythmus Umsätze von mittlerweile mehr als 4,6 Milliarden Euro.
Spiel der Politik
Olympia ist die ganz große Bühne. Darum schickt, wer immer die Spiele ausrichten will, Politiker in die Bütt - ohne den Einsatz der chinesischen Staatsmacht keine Sommerspiele 2008 in Peking, ohne die inzwischen abgetretenen Regierungschefs Tony Blair und Lula da Silva keine Sommerspiele in London (2012) und Rio de Janeiro (2016), ohne Wladimir Putin keine Winterspiele in Sotschi (2014). Putin gelang dabei gar der Doppelschlag – Russland richtet 2018 auch die Fußball-WM aus.