
Das kündigte der Bochumer Betriebsratschef Rainer Einenkel gegenüber der WirtschaftsWoche an. „Wir haben gehört, dass die niederösterreichische Regierung diese Produktion mit Steuergeldern subventionieren will. Es könnte also zu einem Personalabbau in Deutschland kommen, weil in Österreich mit Steuergeldern neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Das wäre ein klarer Fall für die EU“, so Einenkel.
Der Betriebsratschef bestätigte die Pläne von GM, die Getriebefertigung in Bochum zu schließen. „Europaweit sind die GM-Getriebewerke nur zu 40 bis 50 Prozent ausgelastet. Deshalb soll es statt vier nur noch zwei Produktionsorte geben. Die Getriebeproduktion würde aus Rüsselsheim nach Ungarn wandern, jene aus Bochum soll nach Aspern. Das ist im geplanten Abbau von 1.800 Arbeitsplätzen in Bochum berücksichtigt.“
Einenkel widersprach der Behauptung seines Opel-Aufsichtsratskollegen und IG-Metall-Bezirksvorsitzenden Armin Schild, die Sanierung von Opel erfordere nicht die von GM genannten 3,3 Milliarden Euro sondern sechs bis sieben Milliarden Euro."Ich habe derzeit eigentlich keinen Grund zur Annahme, dass das Geld nicht reicht", sagte Einenkel. "Ich halte wenig von solchen Zahlenspielereien, solange der Sanierungsplan nicht auf dem Tisch liegt."
Einenkel hält die Schließung der Getriebefertigung in Bochum nicht nur wegen des Arbeitsplatzabbaus für falsch. Die Getriebe aus Österreich seien zu schwer für Kleinwagen wie den Corsa. „Wir halten das für Unsinn. Das Getriebe aus Bochum wird für den heutigen Corsa benötigt. Es könnte auch in Zukunft große Bedeutung haben, denn es ist ein kleineres Getriebe mit großem Potenzial für sparsame Autos. Die Getriebe aus Aspern sind größer, teurer und ökologisch nicht so sinnvoll.“
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