Die Skandinavier wollen an den großen Erfolg in Hongkong anknüpfen, sagte SCA-Chef Jan Johannson. Dort habe Tempo aktuell einen Marktanteil von 70 Prozent. „Da kribbelt es uns natürlich mächtig in den Fingern, nun auch den ganzen chinesischen Markt zu erobern.“ Laut Johansson schaue sich SCA in China „derzeit nach einem lokalen Partner um. Der soll dann die Produktion übernehmen.“ Wenn die Suche erfolgreich sei, würde die Produktion „vermutlich im Laufe des Jahres“ aufgenommen.
Zu SCA gehört neben Tempo auch die Papiertüchermarke Zewa. In Europa sieht Johansson allerdings „enormes Wachstumspotenzial“ bei Inkontinenz-Produkten, wo die Marktdurchdringung nur bei 35 Prozent liege. Das heißt, viele Menschen, die diese Produkte eigentlich nötig hätten, nutzen sie nicht, vielfach aus Scham.“ Dabei setzt Johansson auf eine Enttabuisierung ähnlich wie bei Damenbinden und Tampons.
„Inkontinenz ist, was die Tabuisierung angeht, mit der Menstruation vergleichbar. Vor 30 Jahren sprach man in Deutschland auch nicht über die Menstruation und kaufte die Produkte eher heimlich. Heute kaufen Männer wie selbstverständlich Binden für Frauen ein. In einigen Jahren wird auch Inkontinenz nicht mehr so sehr mit Scham verbunden sein, denn es ist einfach nur ein Problem, das lösbar ist. Je mehr Leute das so sehen, desto stärker wachsen die Umsätze.“