
Unternehmensgründer Oliver Blume sagte der WirtschaftsWoche: „Bislang haben wir unsere Aktivitäten aus eigenen Mitteln finanziert, etwa über die Franchise-Gebühren der Apotheker, und dabei im vergangenen Jahr auch einen Gewinn erwirtschaftet. Wir brauchen aber künftig auch Fremdkapital, zum Beispiel um eine Eigenmarke aufzubauen. Daher fassen wir gerade alle Aktivitäten der Easy-Apotheken unter dem Dach einer Holding zusammen und gründen eine Aktiengesellschaft.“ Teilhaber seien zunächst das Management und Blume selbst. Anfragen habe Easy von Wagnisfinanzierern und Banken erhalten.
„Wir sind auch offen für Kooperationen. Ende dieses Jahres wird der Europäische Gerichtshof voraussichtlich die Bildung von Apothekenketten in Deutschland zulassen. Dann werden auch ausländische Anbieter in den Markt drängen. Es wäre sinnvoll, dass wir uns dann einen Partner suchen – etwa einen Einzelhändler, der in das Apothekengeschäft einsteigen will.“
Die Kooperation mit der Deutschen Post will Easy ausbauen, sofern das Pilotprojekt mit 18 Postfilialen in Hannover, Hildesheim und Stuttgart erfolgreich ist. „Wir machen jetzt erst mal über sechs Monate ein Pilotprojekt. Aber wenn die Erfahrungen positiv sind, halte ich es für machbar, dass noch in diesem Jahr alle deutschen Postfilialen Rezepte entgegennehmen.“
Bei der Expansion will Easy verstärkt eigene, neue Standorte entwickeln. „Wir haben erkannt, dass es nichts bringt, bereits bestehende Apotheken als Franchise-Partner zu gewinnen, so wie DocMorris das häufig macht. Da kriegen Sie zu viele Altlasten aufgebürdet – etwa einen schlechten Standort, bauliche Mängel oder nicht wirklich qualifiziertes Personal. Wir wollen lieber neu aufbauen. Wir suchen günstige Flächen mit ausreichend Parkplätzen, gerne auch in Stadtrandlagen und in der Nähe von Fachmarktzentren. Das dauert eben länger. Die 100 Apotheken in Deutschland werden wir dann im nächsten Jahr schaffen.“ Möglich sei im Übrigen auch eine Expansion ins Ausland. „Ich kann mir Easy-Apotheken auch im benachbarten Ausland, in Osteuropa oder in arabischen Staaten vorstellen.“