Private Regionalbahnen Scharfe Konkurrenz für die Deutsche Bahn

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Die Strecke Osnabrück - Vechta - Bremen war früher ein klassischer Fall dafür, wie man Fahrgäste vergrault. Immer weniger Verbindungen, am Wochenende Betriebsruhe. Bürgerinitiativen kämpften gegen den Niedergang, heute fährt die Nordwestbahn Stundentakt und gehört zu den Zugpferden der Branche. Betreiber: NordWestBahn GmbH, Fahrgäste 1998 bis 2008: plus 560 Prozent Quelle: NordWestBahn GmbH

Eine Privatbahn müsse sich inszenieren, um Erfolg zu haben. Wohltätigkeitsveranstaltungen, Feste in Verbindung mit der Bahn und Rabatte, etwa für Wintersportler, halten die Bahn im Gespräch.

Manchmal helfen auch verstopfte Straßen und Park&Ride-Plätze wie bei der Taunusbahn, die von Frankfurt/Main in den Hochtaunuskreis fährt. 11.000 Fahrgäste benutzen täglich die modernen Triebwagen. 1989 waren es nur 1500, wobei 1000 Reisende pro Tag als die unterste Grenze für einen sinnvollen Schienenverkehr gilt.  

Hartnäckige Rentner und ein Student haben die ehemalige DB-Strecke Vechta – Lohne vor dem Verfall gerettet. Seit 1998 fährt die Nordwestbahn der Veolia Verkehrs GmbH im Takt und verbindet inzwischen Osnabrück und Bremen. 6900 Menschen fahren täglich mit, und wer sich nicht traut, bekommt auf Wunsch sogar eine individuelle Einweisung von der Bahn.

Bahn hat schöne Töchter

Nicht nur die Privatbahnen gehören zu den Besten, die der Allianz pro Schiene auffielen. Auch die Deutsche Bahn hat schöne Töchter. Die S-Bahn Rhein-Neckar holte binnen sechs Jahren 48 Prozent mehr Reisende auf die Schiene.

Auch die Usedomer Bäderbahn, die 1994 als DB-Tochter ein marodes Streckennetz übernahm, hat den Verkehr seitdem fast verzehnfacht, und auch der brandenburgische Prignitz-Express legte in diesem Jahrtausend kräftig zu. Die Gäubahn im Nordschwarzwald wird von der DB Regio AG zusammen mit der überaus erfolgreichen Albtal-Verkehrs-Gesellschaft betrieben, die in Deutschland den Betrieb von Straßenbahnzügen auf DB-Gleisen populär gemacht hat, um den Fahrgästen das Umsteigen zu ersparen.

Dank engagierter Bürgerinitiativen betreibt die DB Regio auch die Strecke Nürnberg Nordost – Gräfenberg wieder mit Erfolg. Die Fahrgastzahl hat sich seit 2000 fast verdreifacht.

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