Privatisierung Regierung Prodi nimmt Angebote für Alitalia an

Die Privatisierung der angeschlagenen italienischen Fluggesellschaft Alitalia hat am Freitag offiziell begonnen. Die italienische Regierung bietet dabei ihren gesamten 49,9-prozentigen Anteil zum Verkauf an.

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Finanzielle Schieflage: Alitalia droht der Absturz, dpa

Das Wirtschaftsministerium veröffentlichte im Internet die Einladung, Gebote für ein Mehrheitspaket an der Airline abzugeben. Interessenten müssen mindestens 30,1 Prozent übernehmen. In den nächsten Tagen werde die Ausschreibung auch in der nationalen und internationalen Presse veröffentlicht, hieß es. Die Frist für die Gebote läuft bis zum 29. Januar. Die Privatisierung der verschuldeten Fluglinie soll voraussichtlich in sechs Monaten abgeschlossen sein, hatte Wirtschaftsminister Tommaso Padoa-Schioppa kürzlich gesagt. „Die vergangenen Jahre waren nicht nur für die Gesellschaft ein Misserfolg, sondern auch für den Staat“, sagte er. Spekulationen zufolge gilt die Air France-KLM als möglicher Käufer. Die Regierung von Romano Prodi hatte Anfang Dezember angekündigt, ihren Mehrheitsanteil an der verschuldeten Airline abgeben zu wollen. Die Alitalia schreibt seit einiger Zeit tiefrote Zahlen. Allein im ersten Halbjahr 2006 waren die operativen Verluste im Vergleich zum Vorjahreszeitraum dramatisch von 83,8 Millionen Euro auf 131,8 Millionen gestiegen. Prodi hatte schon im Oktober vor einem Konkurs der Gesellschaft gewarnt: „Wir haben bis Januar Zeit, um mit einer gemeinsamen Lösung einen Zusammenbruch zu verhindern“, sagte er damals. Interessenten müssen einen detaillierten Geschäfts-Plan vorlegen und sich unter anderem zu angemessenen Service-Leistungen, der Abdeckung des Gebiets und einer Rettung möglichst vieler Arbeitsplätze verpflichten. Weitere Voraussetzung ist es, dass der Käufer die nationale Identität, das Logo und die Marke der Alitalia beibehält, hatte die Regierung bereits vor vier Wochen mitgeteilt. An der Mailänder Börse stieg die Alitalia-Aktie bis zum Nachmittag um 5,34 Prozent auf 1,04 Euro.

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