Rhön Klinikum setzt auf Privatisierung

Der fränkische Klinik-Betreiber Rhön-Klinikum AG setzt für weiteres Wachstum insbesondere auf den Erwerb öffentlicher Kliniken. Die im Sommer gesenkten Gewinnziele für das Geschäftsjahr 2002 hat das Unternehmen erreicht.

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Reuters BAD NEUSTADT. Der Vorstandsvorsitzende Eugen Münch sagte am Freitag, er rechne in den kommenden zwei bis drei Jahren mit einer regelrechten Privatisierungswelle der öffentlichen Krankenhäuser. Das Nachfragewachstum im Gesundheitswesen sei nicht mehr durch Umlagen oder solidarisch zu finanzieren. Zurzeit befinde sich das Unternehmen in Verhandlungen mit einigen Großkliniken. Über Einzelheiten sei allerdings Stillschweigen vereinbart worden. Analysten zufolge hat der Klinik-Betreiber gute Chancen, sich in dem schwierigen Marktumfeld zu behaupten. „Privatisierung ist keine intellektuelle Erkenntnis der öffentlichen Hand, sondern eine Folge der Unfähigkeit des bestehenden Systems“, ergänzte Münch. Reformen im Gesundheitswesen müssten jetzt entschieden und durchgesetzt werden, wenn man die Wachstumsmöglichkeiten in den kommenden Jahren ausschöpfen wolle. Nach Schätzung des Bankhauses HSBC Trinkaus & Burkhardt hat der Markt für private Klinikbetreiber ein Wachstumspotenzial von etwa 13 Prozent bis 2007. Wegen der strategischen Positionierung werde Rhön-Klinikum davon überdurchschnittlich profitieren. „Rhön-Klinikum hat ein grundsolides Geschäftsmodell“, sagte Stefanie Philipp, Analystin bei HSBC Trinkaus & Burkhardt. Für 2002 wies der Klinikbetreiber einen Überschuss von 67,3 Mil. Euro aus nach 66,1 Mill. Euro im Vorjahr. Der vorläufige Konzernumsatz sei um 25 Prozent auf 875 (Vorjahr: 697) Mill. Euro gestiegen, teilte Rhön-Klinikum mit. Die Dividende solle um 10 Cent auf 0,58 Euro je Stammaktie angehoben werden. Für 2003 rechnet die Firma eigenen Angaben zufolge mit einem Umsatzplus von 5,1 Prozent auf 920 Mill. Euro und einem Ergebnis von 70 Mill. Euro. Im laufenden Geschäftsjahr werde der Konzern eingeleitete Kostensparmaßnahmen fortsetzen. „Wir gehen davon aus, dass wir uns in diesem Jahr im Verhältnis zum Vorjahr weiter stabilisieren und verbessern werden“, sagte Münch. Das Unternehmen habe gezeigt, dass es trotz schwieriger Bedingungen auf Grund seiner Struktur und strenger Kostenkontrolle den Gewinn verbessern könne, hieß es in einem Kurzkommentar der Investmentbank Sal. Oppenheim. Wegen der unsicheren Lage in Deutschland angesichts erwarteter Reformen im Gesundheitswesen würden Krankenhausbeteiligungen weiter belastet bleiben. Allerdings werde Rhön-Klinikum langfristig als Gewinner aus dem Konsolidierungsprozess in Deutschland hervorgehen, weil die Entwicklung stabil und das Konzept solide sei. Das im MDax gelistete Unternehmen hatte im Juni wegen Abschreibungen auf eine aufgegebene Klinikbeteiligung in Südafrika nur noch einen stagnierenden Gewinn erwartet. Es hatte angekündigt, die Managementbezüge um weitere 20 Prozent zu kürzen, wenn das Ziel für das Gesamtjahr verfehlt werde. Die Gehälter waren zuvor bereits um zehn Prozent gesenkt worden.

Reuters BAD NEUSTADT. Der Vorstandsvorsitzende Eugen Münch sagte am Freitag, er rechne in den kommenden zwei bis drei Jahren mit einer regelrechten Privatisierungswelle der öffentlichen Krankenhäuser. Das Nachfragewachstum im Gesundheitswesen sei nicht mehr durch Umlagen oder solidarisch zu finanzieren. Zurzeit befinde sich das Unternehmen in Verhandlungen mit einigen Großkliniken. Über Einzelheiten sei allerdings Stillschweigen vereinbart worden. Analysten zufolge hat der Klinik-Betreiber gute Chancen, sich in dem schwierigen Marktumfeld zu behaupten. „Privatisierung ist keine intellektuelle Erkenntnis der öffentlichen Hand, sondern eine Folge der Unfähigkeit des bestehenden Systems“, ergänzte Münch. Reformen im Gesundheitswesen müssten jetzt entschieden und durchgesetzt werden, wenn man die Wachstumsmöglichkeiten in den kommenden Jahren ausschöpfen wolle. Nach Schätzung des Bankhauses HSBC Trinkaus & Burkhardt hat der Markt für private Klinikbetreiber ein Wachstumspotenzial von etwa 13 Prozent bis 2007. Wegen der strategischen Positionierung werde Rhön-Klinikum davon überdurchschnittlich profitieren. „Rhön-Klinikum hat ein grundsolides Geschäftsmodell“, sagte Stefanie Philipp, Analystin bei HSBC Trinkaus & Burkhardt. Für 2002 wies der Klinikbetreiber einen Überschuss von 67,3 Mil. Euro aus nach 66,1 Mill. Euro im Vorjahr. Der vorläufige Konzernumsatz sei um 25 Prozent auf 875 (Vorjahr: 697) Mill. Euro gestiegen, teilte Rhön-Klinikum mit. Die Dividende solle um 10 Cent auf 0,58 Euro je Stammaktie angehoben werden. Für 2003 rechnet die Firma eigenen Angaben zufolge mit einem Umsatzplus von 5,1 Prozent auf 920 Mill. Euro und einem Ergebnis von 70 Mill. Euro. Im laufenden Geschäftsjahr werde der Konzern eingeleitete Kostensparmaßnahmen fortsetzen. „Wir gehen davon aus, dass wir uns in diesem Jahr im Verhältnis zum Vorjahr weiter stabilisieren und verbessern werden“, sagte Münch. Das Unternehmen habe gezeigt, dass es trotz schwieriger Bedingungen auf Grund seiner Struktur und strenger Kostenkontrolle den Gewinn verbessern könne, hieß es in einem Kurzkommentar der Investmentbank Sal. Oppenheim. Wegen der unsicheren Lage in Deutschland angesichts erwarteter Reformen im Gesundheitswesen würden Krankenhausbeteiligungen weiter belastet bleiben. Allerdings werde Rhön-Klinikum langfristig als Gewinner aus dem Konsolidierungsprozess in Deutschland hervorgehen, weil die Entwicklung stabil und das Konzept solide sei. Das im MDax gelistete Unternehmen hatte im Juni wegen Abschreibungen auf eine aufgegebene Klinikbeteiligung in Südafrika nur noch einen stagnierenden Gewinn erwartet. Es hatte angekündigt, die Managementbezüge um weitere 20 Prozent zu kürzen, wenn das Ziel für das Gesamtjahr verfehlt werde. Die Gehälter waren zuvor bereits um zehn Prozent gesenkt worden.

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