Richard Liu JD.com-Chef wurde wegen Verdacht auf Vergewaltigung festgenommen

Bisher war der Hintergrund der Verhaftung des Milliardärs unklar. Aus dem Polizeibericht geht nun hervor, dass er der Vergewaltigung verdächtigt wird.

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Der 45-Jährige war ohne Auflagen und Kaution freigelassen worden und befindet sich inzwischen wieder in der Volksrepublik. Quelle: imago/China Foto Press

Minneapolis, Schanghai Der Chef und Gründer des chinesischen Onlineriesen JD.com, Richard Liu, ist laut Polizei in der vergangenen Woche wegen des Verdachts auf Vergewaltigung festgenommen worden. Dies geht aus dem am Dienstag veröffentlichten Polizeibericht hervor. Die vorübergehende Festnahme in den USA war bereits in der Nacht zu Montag bekanntgeworden, bisher waren die Hintergründe jedoch unklar gewesen.

Häusliche Gewalt spiele bei dem Vorfall am späten Freitagabend keine Rolle. Das derzeit laufende Ermittlungsverfahren wird demnach frühestens Freitag beendet. Erst danach könne es zu einer Anklage kommen. Lius Anwalt hält dies für ausgeschlossen.

Weitere Details gehen aus dem Polizeibericht nicht hervor, in dem auch keine Angaben zum Opfer gemacht werden. Der 45-Jährige war ohne Auflagen und Kaution freigelassen worden und befindet sich inzwischen wieder in der Volksrepublik.

Der Amazon-Konkurrent teilte zuvor mit, die Anschuldigungen gegen Liu seien unbegründet. Der Milliardär, der JD.com 1998 gründete, nimmt derzeit an einem speziellen Doktorandenprogramm für Führungskräfte der Universität von Minnesota teil. Er war gegen Mitternacht am Freitag festgenommen worden und konnte die Polizeistation am Samstagnachmittag wieder verlassen. Liu selbst hat sich bisher nicht geäußert.

JD.com ist wie viele andere chinesische Technologiefirmen an der Wall Street notiert. Dort löste die Nachricht von der zeitweisen Festnahme große Verunsicherung aus. Am Dienstag gab die Aktie zwischenzeitlich um sieben Prozent auf ein 18-Monats-Tief nach.

Auf dem Heimatmarkt muss sich JD.com der scharfen Konkurrenz durch Alibaba erwehren. Im abgelaufenen Quartal hatte JD.com wegen stärkerer Investitionen mit einem deutlich höheren Verlust als erwartet überrascht.

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