Rund 40 Menschen getötet Anschlag auf Regierungssitz in Grosny

Rund 40 Menschen sind am Freitag offiziellen Angaben zufolge bei einem Selbstmordanschlag auf den Regierungssitz in der russischen Republik Tschetschenien getötet worden.

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Reuters MOSKAU. Der amtierende tschetschenische Staatsanwalt Wladimir Krawtschenko teilte der Nachrichtenagentur Reuters weiter mit, ein Geländewagen und ein Lastwagen, vollgepackt mit etwa einer Tonne Sprengstoff, seien in das Gebäude im Zentrum der Hauptstadt Grosny gerast. In Kreisen des russischen Präsidialamtes hieß es, bei dem Anschlag seien etwa 80 Menschen verletzt worden. Der Chef der pro-russischen Regierung Tschetscheniens, Achmad Kadyrow, hielt sich zum Zeitpunkt des Anschlags in Moskau auf.

Der Fernsehsender NTW berichtete von zwei Explosionen innerhalb einer Minute und zeigte Bilder der Ruine des fünfstöckigen Gebäudes. Mit Blut überströmte Menschen kletterten aus den Trümmern, unterstützt von Soldaten und anderen Helfern. Vor dem Gebäude lagen Trümmer und Leichen verteilt. Autos in der Nähe des Gebäudes wurden zerstört.

Das Haus war eines der wenigen, das wieder aufgebaut worden war, nachdem die russische Armee die Stadt in der abtrünnigen Kaukasus-Republik im Jahr 2000 eingenommen hatte. Der Anschlag, zudem sich zunächst niemand bekannte, trägt die Handschrift der moslemischen Separatisten, die seit etwa einem Jahrzehnt für eine Abtrennung der Republik von Russland und die Schaffung eines unabhängigen Staates kämpfen.

Das französische Innenministerium teilte am Freitag mit, moslemische Extremisten, die in den beiden vergangenen Wochen in Pariser Vororten festgenommen worden seien, hätten einen Anschlag auf die russische Botschaft in der französischen Hauptstadt geplant. Einige der Festgenommen seien in der Pankisi-Schlucht in Georgien militärisch ausgebildet worden, wo sie mit tschetschenischen Militärchefs und führenden Mitgliedern der Extremisten-Organisation El Kaida zusammengekommen seien.

Im Oktober hatten tschetschenische Extremisten in Moskau ein Theater besetzt und hunderte Menschen als Geiseln genommen. Bei der Befreiungsaktion unter Einsatz von Narkose-Gas starben 128 Geiseln und 41 Extremisten.

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