Die Wettbewerber liefern sich eine Schlacht um die Eroberung neuer Märkte, in der es vor allem um Geschwindigkeit geht. Dabei sind die Samwers Meister, wie die drei Brüder zuletzt wieder bei Groupon bewiesen haben.
Mit Citydeal hatten sie eine deutsche Version des amerikanischen Rabattportals Groupon gegründet. In wenigen Monaten expandierte Citydeal in 16 Länder und besetzte so wichtige Märkte, bevor das Original zum Zug kam. Nach nur wenigen Monaten verkauften die Samwers dann ihr Unternehmen an Groupon und organisierten die weltweite Expansion des Unternehmens.
"Klon-Aktivitäten" melden
Die Airbnb-Gründer sind daher zu Recht alarmiert. Am Monatsanfang schickten sie eine Brandmail an ihre Nutzer und warnten diese vor den „Klon-Seiten“. Denn gekämpft wird mit harten Bandagen, zum Wettbewerb gehört es auch, sich Mitarbeiter oder Kunden abspenstig zu machen. Sogar eine eigene Mailadresse hat Airbnb eingerichtet, “Klon-Aktivitäten” sollen an detectives@airbnb.com gemeldet werden.
Auch wenn Airbnb die Deutschen nicht namentlich erwähnt, ist eindeutig, auf wen sich das Schreiben bezieht. In der Szene sind die Münchner als „Klonkrieger“ verschrien, seit sie mit der Ebay-Kopie Alando groß Kasse machten. Das Vorgehen der Samwers ist immer gleich: Sie investieren in die Kopie eines amerikanische Startups, besetzen den deutschen und andere ausländische Märkte und versuchen später ihren Klon an das Original zu verkaufen.
So zahlte Ebay einst für Alando 43 Millionen Dollar, eine ordentliche Summe doch „peanuts“ im Vergleich zu Citydeal. Denn beim bevorstehenden Börsengang dürften die Samwers richtig Kasse machen: Sie besitzen einen Anteil von etwa zehn Prozent an Groupon, das eine Bewertung von 20 Milliarden Dollar erzielen könnte.
Doch ob ihnen das auch mit Wimdu gelingt ist fraglich. Die harsche Reaktion lässt nicht darauf schließen, dass sich die Konkurrenten sobald an den Verhandlungstisch setzen. Zudem hat Airbnb mit Acceleo gerade erst einen anderen deutschen Wettbewerber übernommen. Die 30-Mann-Truppe soll aus Hamburg das Geschäft hierzulande ankurbeln. Morgen kommen Chelsky und seine zwei Mitgründer dazu auch erstmals persönlich nach Deutschland. In Berlin und Hamburg veranstalten sie "Community-Parties", auf denen sie sich mit bisherigen Nutzern treffen. Der Wettkampf um den deutschen Markt ist endgültig eröffnet.