
Vor drei Jahren ging Brian Chesky mit seiner Idee bei vielen Geldgebern noch vergeblich hausieren. Der Designer hat eine Internetbörse zur Zimmervermittlung gegründet, Airbnb heißt das Portal, auf dem jeder einen Schlafplatz anbieten oder suchen kann. Mittlerweile sind auf der Seite Zimmer in fast 15.000 Städten aus 183 Länder zu finden. Mehr als 1,6 Millionen Übernachtungen wurden vermittelt und Chesky selbst treibt die Idee der Mitwohnzentrale zum Exzess: Vor einem Jahr hat er seine letzte Wohnung aufgegeben und lebt seither nur noch in Unterkünften, die er über Airbnb bucht.
Mögliche Geldgeber waren anfangs jedoch skeptisch, ob sich genug Nutzer finden, die Zimmer an Fremde vermitteln wollen, viele reagierten auf Cheskys Anfragen gar nicht erst. Das hat sich inzwischen geändert, denn Airbnb und eine Reihe von Nachahmern werden derzeit von Investoren mit Geld regelrecht überschüttet.
Nachahmer sitzen Airbnb im Nacken
Auch der Schauspieler Ashton Kutcher hat im Frühjahr eine „bedeutende Summe“ in das junge Unternehmen gesteckt und will als Berater für Airbnb arbeiten. Kutcher genießt im Netz einen besonderen Status, seit er es 2009 in einem legendären Duell gegen CNN schaffte, als erster Nutzer eine Million Follower bei Twitter zu bekommen. In der Folge investierte er in angesagte Firmen wie Foursquare oder Flipboard.





Insgesamt hat die Bettenbörse laut den Branchenkennern von „Techcrunch“ gerade 100 Millionen Dollar bekommen, das Startup wird nach dieser Finanzierungsrunde mit einer Milliarde Dollar bewertet.
Das Geld werden Chesky und seine Mitstreiter auch brauchen, denn eine ganze Reihe von Nachahmern sitzt ihnen im Nacken. Dazu gehört 9Flats von Stephan Uhrenbacher, der zuvor das Bewertungsportal Qype und den Sieger des WirtschaftsWoche-Gründerwettbewerbs, Avocadostore, mit gegründet hat.
Vor allem aber die Samwer-Brüder versuchen mit Macht den Airbnb-Erfolg zu kopieren. Oliver, Marc und Alexander Samwer sind Deutschlands bekannteste Internetunternehmer, doch das Geheimnis ihres Erfolgs liegt darin, anderer Leute Ideen zu imitieren. Seither haben deutsche Gründer im Ausland den Ruf weg, vor allem copycats zu produzieren. Angefangen haben sie mit einer Ebay-Kopie und beim Rabattportal Groupon legten sie gerade ihr Meisterstück hin.
Und die Serientäter planen schon den nächsten Coup. Gerade erst hat ihre Firma Rocket Internet gemeinsam mit der schwedischen Beteiligungsgesellschaft Kinnevik 90 Millionen US-Dollar in den Konkurrenten Wimdu gesteckt. Wimdu ist gerade einmal 100 Tage im Netz, da bietet die Seite bereits 10.000 Schlafplätze in 150 Städten. 400 Mitarbeiter in 15 Büros treiben die Expansion voran. Unter dem Namen Airizu gibt es auch eine chinesische Version.