Sandwich-Kette Ein Leben nach Subway

Die Sandwich-Kette Subway kommt unter Druck. Unzufriedene Lizenznehmer meutern oder gründen eigene Restaurants.

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Sandwich-König Fred DeLuca: Ein appetitliches Privatvermögen von 1,8 Milliarden Dollar Quelle: Pressefoto

Diese Woche gibt sich Fred DeLuca persönlich die Ehre. Der König der belegten Brote reist aus den USA extra nach Deutschland, um Leute wie Roland Josch bei der Stange zu halten. DeLuca ist Gründer der Sandwich-Kette Subway und hat mit seinem Mayo-und-Salami-Imperium in 90 Ländern seit 1965 ein appetitliches Privatvermögen von 1,8 Milliarden Dollar angehäuft.

Der Ostdeutsche Josch ist davon Lichtjahre entfernt. Er hatte bei Subway vor vier Jahren eine Lizenz gekauft, um als sogenannter Franchise-Partner unter dem gelbgrünen Logo einen Laden in Neubrandenburg zu eröffnen. Eigentlich liegt der Shop ideal – im Herzen der Stadt, am „Boulevard“, wie die Einheimischen die Turmstraße nennen.

Trotzdem sei der Laden „so vor sich hingedümpelt“, klagt der 35-Jährige. Die Miete fresse zu viele Einnahmen, zudem muss er monatlich 12,5 Prozent des Umsatzes an Subway abführen. In guten Monaten sei es ihm bestenfalls gelungen, die Kosten zu decken. Doch seit November kann er nicht mal mehr die Miete für das Lokal bezahlen.

Viele Lizenznehmer haben bereits aufgegeben

Wie Josch geht es vielen Betreibern der rund 800 Subway-Buden zwischen Garmisch und Flensburg. Die Krise setzt ihnen zu, vielen steht das Wasser bis zum Hals. Vor 16 Monaten begannen die Umsätze zu sinken, erklärt DeLuca in einem internen Rundschreiben. Dutzende Restaurantbetreiber schreiben Verluste und kämpfen um ihre Existenz. „Der Umsatzrückgang belastet viele unserer Franchise-Partner stark“, räumt DeLuca ein. „Das ist eine sehr ernste Situation.“

Eine Reihe von Lizenznehmern hat bereits aufgeben. Von den anderen meutert seit Jahresbeginn eine große Gruppe gegen den Stullen-Konzern: Sie überweist die monatlichen Lizenzgebühren nicht mehr. „Die Hälfte der Restaurantbetreiber können oder wollen die Zahlungen nicht mehr leisten“, schätzt Rechtsanwalt Christian Prasse, der Dutzende Subway-Franchisenehmer vertritt.

Subway steht damit in Deutschland am Scheideweg. Auf der einen Seite tönt DeLuca zwar weiter, er wolle Subway zur „Nummer eins im Schnellrestaurant-Sektor“ aufbrezeln. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus: Statt die Zahl der Restaurants zu steigern, gilt es erst einmal, reihenweise Pleiten zu vermeiden. Und als reiche das noch nicht, machen DeLuca nun auch noch ehemalige Lizenznehmer zu schaffen, die mit täuschend ähnlichen, dick mit Sauce, Salami und Salat belegten Broten locken.

Maritta Vogler ist eine von ihnen. „Es gibt ein Leben nach Subway“, sagt die Thüringerin. 2003 suchte ihr Mann Detlef neben seinem Bauunternehmen ein zweites Standbein und eröffnete eine Subway-Filiale in Erfurt. Anfangs lief alles gut, und Vogler wollte ein weiteres Restaurant in Gotha eröffnen. Die Voglers kauften ein Grundstück im örtlichen Gewerbegebiet und bauten dort ein Restaurant.

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