Schröder ruft zur gesellschaftlichen Ächtung prominenter Steuerflüchtlinge auf

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HB BERLIN. Kurz vor Weihnachten hat Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) scharfe Kritik an der Steuerflucht prominenter Deutscher geübt. «Wir können die Freizügigkeit nicht einschränken, aber wir sollten dieses Verhalten gesellschaftlich ächten», sagte Schröder der «Bild am Sonntag». «Solche Leute verhalten sich unpatriotisch«, beschwerte er sich. »Mit denen kann man keinen Staat machen.»

Der Kanzler bezog sich indirekt auf den bayerischen Milchkonzern Müller Milch. Dessen Eigentümer will seinen Wohnsitz in die Schweiz verlegen, um die Erbschaftssteuer zu umgehen. «Solche Fälle können mir den Joghurt verleiden, sagte dazu Schröder. Ähnlich sei auch die Steuerflucht prominenter deutscher Sportler zu bewerten.

«Diese Leute nehmen alle Annehmlichkeiten dieses Landes in Anspruch», so der Kanzler. «Polizei, Schulen, Universitäten, Straßen und Schienen - das alles wird doch aus Steuergeldern bezahlt, und das darf nicht nur eine Sache der kleinen Leute sein.»

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