Server: Selbstheilung im laufenden Betrieb

Ohne Server läuft nichts in der heutigen Computerwelt. Ein Vergleich zu 1996: Vier Jahre zurück war die Zahl der Internet-Nutzer kleiner, als heute die Zahl der Internet-Server – ein paar Millionen. Und Server bestimmen nicht nur im WWW, sondern bilden bei jedem Computernetz das Herzstück.

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Jeder 08-15-PC kann als Server arbeiten, doch macht dies bei gängigen Netzwerken keinen Sinn. Besondere Anforderungen werden an diese Maschinen im Herzen der Rechnerverbünde gesetzt. Äußerlich dem PC oft ähnlich, leisten im Inneren Hochleistungskomponenten die entscheidende Arbeit. Wichtigstes Merkmal für einen Server ist seine Ausfallsicherheit. Das heißt, dass das Netzteil mindestens zweimal vorhanden sein muss, um bei einem Kollaps einer Energieversorgung weiter online zu sein. Von diesem Low-End bis zum High-End wie etwa den angekündigten IBM-Maschinen mit dem Codenamen Regatta, die mit 5600 Sensoren pro Server ständig auf der Fehlersuche sind und diese automatisch ausheilen, liegt eine ungeahnte Bandbreite der Server. Diese ist vielfältiger als alle verfügbaren Automodellvarianten auf dem Globus. Dies ist nur als kleines Beispiel, wo die Stärken der Server liegen müssen oder sollten. Je nach Ausbaustufe etwa vom kleinsten Dell- bis zum größten IBM-Server wird eine Preiszone von weniger als 10.000 Mark bis zu einer Millionen Mark durchschritten. Bei heutigen technischen Konzepten können die Maschinen mit dem Datenaufkommen mitwachsen, sprich bei steigender Last durch weitere Komponenten erweitert werden. Wie etwa bei der Acer-Serie Altos sind die einzelnen Einschübe nur wenige Zentimeter dick und werden wie Bücher in einem modernen Rack hochkant oder flach gestapelt. Energie reinpumpen – Energie absaugen Starben zum Teil die Mainframes wegen der zu hohen Betriebskosten für Energie – zum Betrieb und zum Wegschaffen der Abwärme – dahin, so nähern sich die konventionellen Server-Konzepte erneut einer solchen Schwelle. Die Energiezufuhr bei Servern erreicht Grenzen und die Abwärme im nicht klimatisierten Rechenzentrum addieren sich so, dass nur noch eine bestimmte Zahl Server in einen solchen Schrank passen. Dell etwa verspricht 42 Mitte 2002 und hofft wenig später diese Zahl zu verdoppeln. Der Weltmarktführer nach Stückzahlen – wenigstens solange bis die Fusion von Compaq (Nummer zwei) und Hewlett-Packard (Nummer fünf) vollzogen ist – glaubt rechnerisch sogar 280 Server in einer Installation betreiben zu können. Spielen bei der Stromzufuhr und Verlustwärme Abfuhr die Prozessoren die Hauptrolle, so ist auf diesem Sektor die Intel Inc. unstrittig der Marktführer. Nachdem Compaq angekündigt hat, die Alpha- und Mips-Prozessoren 2004 und 2003 aussterben zu lassen und auf Intels Itanium-Logik umsteigt, gibt es keinen ernsthaften Konkurrenten mehr. Zwar setzten IBM Inc. oder Sun Microsystems Inc. auch auf eigene Prozessoren, doch belegt die Tatsache, dass ebenso Maschinen mit Intel-Rechnerherzen als Server verkauft werden, die Vormachtstellung des Prozessor-Königs Andy Grove. Neben den Prozessoren, ohne denen kein Server läuft, sind noch viele Details bei der Hardware wichtig. Mit zum Kern gehören die Prozessor-nahen Halbleiterspeicher (Cache) sowie der generelle Arbeitsspeicher. Hinzu kommen Speicher in Form von Festplatten, Optischen-Platten zur Sicherung und natürlich entsprechend der Anwendung mehr oder weniger Dateneingänge oder Datenausgänge. Da manche Server mehrere Tausend Arbeitsplätze unterstützen können, ist hier die Bandbreite riesig – praktisch vom Ein-Mann-Server bis hin zum Server einer Bank, der etwa in Echtzeit Tausende Geldautomaten versorgt. Liegt Intel bei den Halbleitern vorn, so hat sich in den letzten Jahren Microsoft Inc. klar bei den Server-Betriebssystemen nach vorn geschoben. Aus der bunten Mischung vergangener Jahre blieb ein großer Markt für Bill Gates mit NT- oder Windows-2000-Server und anderen übrig. Die Konkurrenten der Redmond-Company betreiben meistens Server-Betriebssysteme, die aus dem Unix-Lager abstammen. fox/Hta

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