Damit ist Elsing der erste Deutsche im ICSID - ein internationales Schiedsgericht mit Sitz in Washington, D.C., das der Weltbankgruppe angehört und dessen Bedeutung stetig wächst. Dem Gremium gehören zehn Schlichter an. 2008 verzeichnete die ICSID einen Rekordanstieg auf 48 Anrufungen zur Schlichtung und Mediation von Investitionsstreitigkeiten (seit Gründung 268 Fälle). Wegen der Finanzkrise ist die Nachfrage nach Exportkreditgarantien deutlich gestiegen - und somit haben die investierenden Unternehmen einen höheren Bedarf an Sicherheiten.
"Siegfried Elsing ist einer der Top-Five-Schiedsrichter in Deutschland im Hinblick auf seine Qualität, sein Standing und seine Sichtbarkeit“, urteilt Christoph Benedict, der Leiter Recht von Alstom Deutschland - dem weltweit agierender Konzern im Energie- und Transportbereich - mit Sitz in Mannheim. Erst vor 22 Jahren hatte Elsing zusammen mit Wolfgang Hölters eine Sozietät gegründet, die vor zwei Jahren mit der internationalen Wirtschaftskanzlei Orrick aus San Francisco fusionierte. Vorzeigemandate: zum Beispiel Citigroup Deutschland oder Vapiano.
Eine echte Herausforderung
„Die ersten zwei Jahre war das eine richtige Herausforderung. Wir hatten einige Angestellte und man konnte nicht immer sicher sein, ob wir deren Gehälter auch wirklich zahlen können“, erinnert sich Elsing, der keine Leute mag, die nicht zuhören können - oder überhebliche und arrogante Menschen.
Studiert hat er in Münster und Düsseldorf, absolvierte als einer der ersten Anwälte seinen LL.M. in den Vereinigten Staaten an der Yale Law School und erwarb eine Zulassung in den vereinigten Staaten. Golfspieler Elsing - er ist Vater von drei Kindern und ist bei seinen Mitarbeitern bekannt für seine Leidenschaft für Süßigkeiten - träumt davon, eines Tages so viel Freizeit zu haben, dass er Geigenstunden nehmen kann. Am liebsten bei einem Studenten der Musikhochschule Düsseldorf.
