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Speicherdienste Amazon und Google starten in Europa mit Musik aus der Internetwolke:

Der Online-Händler steht wie der Suchriese Google vor dem Start eines Musik-Speicherdienstes in Europa. Gespräche mit Musikkonzernen laufen schon.

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Jeff Bezos (2005) Quelle: AP

Die Zeiten, in denen Hörer digitale Musik auf CDs oder Festplatten aufbewahren, gehen zu Ende: Der Online-Händler Amazon und der Suchmaschinenriese Google bereiten sich darauf vor, neuartige Musik-Speicherdienste in Europa zu starten. Beide amerikanischen Konzerne verhandeln darüber schon mit Celas, einer Tochter der deutschen Gesellschaft Gema, die über die Rechte von Komponisten, Produzenten und Sängern wacht. Das bestätigte Celas-Chef Nick Williamson der WirtschaftsWoche. Sein Unternehmen vertritt das britische Musiklabel EMI bei der europaweiten Online-Vermarktung ihres Musikkatalogs. „Die Lizenzverhandlungen kommen gut voran“, sagt Celas-Chef Williamson. Auch mit anderen Musikriesen sprechen die beiden Internet-Unternehmen bereits.

Amazon-Chef Jeff Bezos hatte seine sogenannte Musik Cloud am 29. März vorgestellt, bietet sie vorerst aber nur in den USA an. Nutzer des Dienstes können ihre private Musiksammlung im Internet speichern und dadurch Speicherplatz auf dem heimischen Rechner sparen. Bei Bedarf können sie jederzeit vom Smartphone oder Tablet-PC auf die Songs zugreifen.

Gespräche mit Musikindustrie

Nach dem US-Start von Amazons Cloud Disk und des Amazon Cloud Players hatte die Musikindustrie allerdings heftig protestiert. Sie sah ihre Urheberrechte verletzt. Solch einen Streit will Amazon in Europa offenbar vermeiden. Gleiches gilt für den Google-Konzern, der Rechte-Manager Williamson zufolge ebenfalls an einem solchen Dienst arbeitet. „Wir begrüßen, dass die beiden Unternehmen im Vorfeld mit uns darüber sprechen“, sagt er. Im Gegensatz zu Amazon bietet Google seinen Dienst auch in den USA noch nicht an.

Gespräche mit dem Computerbauer Apple, der Gerüchten zufolge auch solch ein Angebot plant, gibt es laut Celas zurzeit noch nicht. Allerdings seien Lizenzverhandlungen mit Apple normalerweise problemlos, sodass sie in wenigen Tagen abgeschlossen sein könnten. Mehrere IT-Blogs schrieben in der vergangenen Woche, Apple habe sich die Web-Adresse iCloud.com für das Angebot gesichert. Zudem hatte Apple vor einigen Monaten einen riesigen Serverpark im US-Bundesstaat North Carolina errichtet, den der Konzern dafür nutzen könnte. Wann genau Amazon und Google ihre Musik-Cloud-Dienste in Europa starten, wollte Williamson nicht sagen.

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