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Sportwagenbauer Viel heiße Luft um möglichen Porsche-Investor Katar

Seit Tagen heißt es, dass das Emirat Katar als neuer Investor bei Porsche einsteigen will. Doch noch steht das Okay der Porsche-Eigentümer aus. wiwo.de erklärt, wer vom Einstieg der arabischen Investoren profitiert – und wer dagegen ist.

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Ein Porsche-Arbeiter im Quelle: dpa

So also sieht unternehmerische Verzweiflung aus: Der einst so stolze Sportwagenbauer Porsche sucht seit Wochen händeringend nach Investoren, die mit Kapitalspritzen Porsches Schuldenlast lindern sollen.

Vor wenigen Monaten noch verhöhnte Porsche-Chef Wendelin Wiedeking Unternehmen, die um staatliche Unterstützung ansuchen. Nun will sich Porsche in die Reihen der Bedürftigen einreihen: Bei der staatlichen KfW-Bank bemüht sich Porsche um einen Kredit über 1,75 Milliarden Euro.

Viele Verbraucher und die zahlreichen mittelständischen Betriebe, denen derzeit die Politik nicht hilft, empfänden ein solches Darlehen des Staates allerdings als blanken Hohn. Es ist deshalb äußerst unwahrscheinlich, dass die große Koalition in Berlin es wagt, Porsche auf diese Art unter die Arme zu greifen.

Katar als Retter in der Not?

Parallel dazu versucht Wiedeking, noch rasch einen Investor aus dem Hut zu zaubern. Neun Milliarden Euro Schulden hat Porsche bei der misslungenen Übernahme von Volkswagen angehäuft. Neben den Zinszahlungen muss Porsche weltweit Absatzrückgänge um bis zu 30 Prozent verkraften.

Nun soll also ein Geldgeber Porsche wieder auf die Beine helfen – und den sucht der Sportwagenbauer im arabischen Raum. Am Wochenende hieß es in Medienberichten, dass der Einstieg des Emirats Katar bei Porsche unmittelbar bevorstehe. Angeblich will der Porsche-Aufsichtsrat in den kommenden vier Wochen eine Entscheidung treffen. Die intensive Prüfung der Porsche-Bücher sei abgeschlossen, hieß es in mehreren Zeitungsberichten, angeblich wollen die Scheichs mindestens 25 Prozent von Porsche erwerben.

Viel Spekulation, wenig Fakten

Gesichert ist an diesen Meldungen nur eines: Einem Unternehmenssprecher zufolge spricht Porsche exklusiv mit Katar über einen möglichen Einstieg. Über Details breiten die Involvierten einen Mantel des Schweigens: Der Porsche-Sprecher wollte sich weder zu einem möglichen Zeitplan noch zum Stand der Gespräche äußern.

Eine Bestätigung über konkrete Einstiegspläne sieht anders aus. Entscheiden müssen letztlich die Eigentümerfamilien Porsche und Piëch, die bisher 100 Prozent der Stammaktien halten. Sie müssten fremde Mitsprache dulden, wenn das Emirat Katar – wie von der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung berichtete – tatsächlich stimmberechtigte Porsche-Aktien erwerben will.

Das größte Interesse am raschen Einstieg finanzstarker Geldgeber hat Porsche-Chef Wendelin Wiedeking. Seit dem Scheitern der geplanten VW-Übernahme sitzt Wiedeking sehr locker im Sattel. Branchenbeobachter rechnen längst mit einer Ablösung des streitbaren Porsche-Chefs. Um weiterhin im Chefsessel zu bleiben, muss Wiedeking rasch einen Investor für den angeschlagenen Sportwagenbauer präsentieren – und den meint er nun gefunden zu haben.

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