Starke US-Arbeitsmarktdaten überraschen

Die Hoffnungen auf eine deutliche Entspannuntg der Beschäftigungssituation im neuen Jahr sind durch überraschend starke Arbeitsmarktdaten in den USA bestärkt worden.

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HB WASHINTRON. Die von Volkswirten und Finanzmärkten viel beachtete Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sank entgegen den Expertenerwartungen auf den tiefsten Stand seit nahezu drei Jahren. Analysten zufolge zeigt dies, dass die beschleunigte konjunkturelle Belebung zu einem zunehmenden Stellenwachstum führt. Dies dürfte knapp ein Jahr vor den Präsidentenwahlen auch bei der US-Regierung für Erleichterung sorgen. Wie das Arbeitsministerium in Washington mitteilte, stellten vergangene Woche 339 000 (Vorwoche 354 000) beschäftigungslos gewordene Arbeitskräfte Antrag auf Arbeitslosenhilfe, während Volkswirte mit einem leichten Anstieg auf 355 000 gerechnet hatten. Damit fiel die Zahl auf das niedrigste Niveau seit dem Amtsantritt von US-Präsident George W. Bush am 20. Januar 2001. Bush steht unter erheblichem Druck, vor der Präsidentenwahl im Herbst eine deutliche Besserung der Beschäftigungslage vorweisen zu können. Die Regierung hatte massive Steuersenkungen vorgenommen, um Konjunktur und Arbeitsmarkt zusätzliche Impulse zu geben. Zuletzt hatte sich das Wirtschaftswachstum der weltgrößten Volkswirtschaft stark beschleunigt, ohne dass sich bereits eine deutliche Entspannung der Beschäftigungssituation abzeichnete. Volkswirte werteten die wöchentlichen Arbeitsmarktzahlen als sehr erfreulich, obwohl diese möglicherweise unter anderem wegen der Weihnachtsfeiertage verzerrt seien. „Das ist sicherlich ein ermutigender Bericht, und ein gutes Neujahrsgeschenk“, sagte Parul Jain von Nomura Securities International. „Es legte nahe, dass wieder Leben in den Arbeitsmarkt kommt.“ Michael Woolfolk von Bank of New York ergänzte: „Nach meiner Erwartung wird sich bei den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe weiter eine Verbesserung zeigen. Die Angst vor einer Konjunkturerholung ohne Stellenzuwächse geht kontinuierlich zurück, und es wird immer deutlicher, dass das starke Wirtschaftswachstum sich in zusätzlicher Beschäftigung niederschlägt.“ Analysten erwarten, dass sich der Stellenzuwachs im Dezember auf 125 000 Jobs von plus 57 000 im November erhöht hat. Der Arbeitsmarktbericht für Dezember wird am Freitag kommender Woche vorgelegt.

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