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Starker Einzelhandel Hugo Boss macht Rekordgewinn

Der Modekonzern Hugo Boss hat 2010 mit einem Rekordgewinn abgeschlossen und sieht mit Zuversicht in das laufende Jahr. Dank der Nachfrage nach Luxusmode in China und Amerika kletterte der Umsatz um elf Prozent. Wachstumstreiber war der Einzelhandel.

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Hugo Boss Quelle: dpa

Dem Modekonzern Hugo Boss hat die Lust der Chinesen und Amerikaner auf deutsche Anzüge ein Rekordjahr beschert. Bereits im vergangenen Sommer hatte Vorstandschef Claus-Dietrich Lahrs im Interview mit der WirtschaftsWoche angekündigt, in ausgewählten Geschäften den USA und in Asien Maßanzüge anbieten zu wollen. Auch in Deutschland könne er sich das gut vorstellen, sagte Lahrs, „etwa in Frankfurt.“ Die Strategie ist aufgegangen – der Konzerngewinn ist im abgelaufenen Geschäftsjahr um 82 Prozent auf 189 Millionen Euro gestiegen. Zudem profitierte das Unternehmen aus Metzingen, das mehrheitlich dem Finanzinvestor Permira gehört, von der Umstellung der Vertriebswege. Boss hat diesen Betriebszweig mittlerweile selbst in die Hand genommen und betreibt etwa 500 eigene Läden. Mittelfristig soll der eigene Einzelhandel die Hälfte zum Konzernumsatz beisteuern.

Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz nach vorläufigen Berechnungen um elf Prozent auf 1,729 Milliarden Euro, wie das Unternehmen heute mitteilte. Damit wurde die bislang gültige Bestmarke aus dem Jahr 2008 übertroffen. Die vollen Auftragsbücher veranlassen die Schwaben zu der Hoffnung, dass die Gewinnsträhne so schnell nicht abreißt. Daran solle auch der starke Anstieg der Rohstoffpreise nichts ändern. „Die Verteuerung der Einkaufspreise für Baumwolle trifft uns nicht so hart wie Unternehmen, die stärker im Preiswettbewerb stehen“, sagte Finanzchef Mark Langer.

In diesem Jahr  soll sich das Umsatzwachstum beschleunigen. Das operative Ergebnis soll noch deutlicher wachsen als der Umsatz. Die Hugo-Boss-Aktie legte nach Bekanntgabe der Zahlen in einem insgesamt unveränderten MDax bis zum Nachmittag um über vier Prozent. Der als operatives Ergebnis deklarierte Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sondereffekten erhöhte sich auf 350 Millionen Euro - ein Anstieg von etwa einem Drittel. Damit übertraf der Konzern seine eigene, im Oktober 2010 angehobene Prognose und überraschte die Märkte positiv. Auch Konzernchef Claus-Dietrich Lahrs äußerte sich zufrieden: „2010 war für Hugo Boss das erfolgreichste Jahr der Unternehmensgeschichte.“ Um sich vom Großhandel unabhängiger zu machen, baut Hugo Bossderzeit den lukrativen Handel mit eigenen Läden aus. Eine  große Bedeutung kommt dabei den Schwellenländern zu, wo eine wachsende Mittelschicht sich auch gehobene Mode leisten kann.

Glück für Aktionäre

Von dem guten Konzerngewinn werden  voraussichtlich auch die Aktionäre profitieren, die mit einer sprunghaft steigenden Dividende rechnen können. In der Vergangenheit habe Hugo Boss stets 60 bis 80 Prozent des Konzerngewinns ausgeschüttet, sagte Langer. „An dieser ertragsorientierten Dividendenpolitik werden wir weiterhin festhalten“, stellte der seit rund einem Jahr bei Hugo Boss amtierende Finanzchef in Aussicht.  Bei einer Ausschüttung von 60 Prozent des im Jahr 2010 erwirtschafteten Konzerngewinns würde sich eine Dividende von rund 1,60 Euro je Aktie ergeben. Für das Krisenjahr 2009 hatte Hugo Boss 0,97 Euro je Vorzugsaktie ausgeschüttet,  nach 1,38 Euro für das Jahr 2008.

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