Takko-Chef Swinka "Wir sind kein reiner Discounter mehr"

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Wie wichtig ist dabei das Ausland?

Jede dritte Takko-Fashion-Filiale liegt jenseits der deutschen Grenzen, rund ein Drittel unseres Gesamtumsatzes von zuletzt über einer Milliarde Euro stammt aus den 16 Auslandsmärkten. Und der Anteil steigt kontinuierlich. Im vergangenen Jahr sind wir etwa in Italien gestartet.

Sehen Sie in der Heimat von Armani und Brioni modischen Nachholbedarf?

Das nicht, aber Italien ist für uns ein extrem attraktiver Markt. Die Italiener geben pro Kopf etwa doppelt so viel für Bekleidung aus wie die Deutschen. Das ist ein gewaltiges Potenzial – und unser Value-Segment war dort bisher kaum vertreten. Inzwischen betreiben wir 17 Filialen in Italien, demnächst werden weitere folgen.

Welche Länder visieren Sie noch an?

Seit zwei Monaten verkaufen wir in Serbien Mode. Demnächst steht ein weiteres großes europäisches Land auf unserer Expansionsliste, aber über Details werden wir erst am Jahresende sprechen. Zudem wird sich dann auch entscheiden, ob und wann wir das E-Commerce-Geschäft für Takko Fashion erschließen.

Die Bekleidungsbranche klagt über höhere Baumwoll- und Energiekosten. Bisher sind die Preise für die Endkunden aber kaum gestiegen. Wann ändert sich das?

Die Auswirkungen der Preiserhöhungen in Fernost zeigen sich erst jetzt allmählich in den Läden. Aber wir werden unsere Preisstrategie nicht verändern: Preiserhöhungen auf der Produktionsseite versuchen wir abzufedern, statt sie eins zu eins weiterzugeben. Das gilt insbesondere für die sogenannten Eckpreisartikel, also unsere Bestseller.

Sie verzichten freiwillig auf Gewinn?

Nein, wir sind nur nicht kurzfristig ausgerichtet. Wir verdienen an dem einzelnen Top etwas weniger, dafür nehmen die Kunden noch ein anderes Teil mit und kommen wieder ins Geschäft, weil sie merken, dass es sich lohnt. Wenn die Rohstoffpreise schwanken, ist das nervöse Nachsteuern bei den Endverbraucherpreisen der falsche Weg. Wir setzen langfristig auf Volumenwachstum und Kundenzufriedenheit.

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