
„Wir sind überall auf einen Streik vorbereitet: von Friedrichshafen bis Kiel und von Emden bis Cottbus“, so Huber weiter. Die Arbeitgeber reagierten darauf gelassen. „Wir werden alles tun, um einen großen Arbeitskampf zu verhindern“, sagte Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser in Hannover. „Aber wenn er uns aufgezwungen würde, würden wir uns dem nicht entziehen.“
Nachbessern wollen die Arbeitgeber ihr Angebot von 2,1 Prozent für 2009 und 0,8 Prozent für November und Dezember bislang nicht. Die Gewerkschaftsforderung von acht Prozent sei überhöht. „Wir bieten eine Reallohnsicherung an. Das ist ein ausgewogener und durchdachter Lösungsvorschlag“, sagte Kannegießer.
Warnstreiks bei vielen Autobauern
Vor 6000 Gewerkschafts-Mitgliedern forderte Huber die Arbeitgeber hingegen erneut zur Aufbesserung ihres Angebots auf. „Am nächsten Dienstag hat der Arbeitgeberverband Südwestmetall dazu die letzte Chance.“ Die Arbeitgeber hätten es selbst in der Hand, die IG Metall sei nicht auf Krawall aus, sagte Huber, der die 3,6 Millionen Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie vertritt.
Die Beschäftigten unterstrichen ihre Forderungen erneut mit Warnstreiks, etwa bei Audi, Porsche, Opel und Ford sowie zahlreichen mittelständischen metallverarbeitenden Betrieben bundesweit. Schwerpunkt der Aktionen, an denen sich erneut mehrere Zehntausend Arbeitnehmer beteiligten, war Nordrhein-Westfalen.
Bundesweit seien durch die Warnstreiks der vergangenen Tage bereits mehr als 25.000 Arbeitsstunden verloren gegangen, klagte Kannegießer. Um die Belastungen für die Betriebe so gering wie möglich zu halten, setzten die Arbeitgeber weiter auf eine schnelle Einigung. „Wir gehen nicht in den Schmollwinkel. Wenn wir die Chance auf eine Lösung sehen, wird nächste Woche verhandelt.“